Warum ist Fußball Männersache? : Fußballspielerinnen sind 'trouble makers'

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Why is soccer a male preserve? : female soccer players are 'trouble makers'
Autor:Pfister, Gertrud
Erschienen in:Auf den Spuren des Frauen- und Mädchenfußballs
Veröffentlicht:Weinheim: Beltz Juventa (Verlag), 2012, S. 48-50, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201304002815
Quelle:BISp

Abstract

Die Etikettierung von Sportarten als männlich oder weiblich basiert aber keineswegs auf individuellen Entscheidungen. Der Körper, körperliche Aktivitäten und Präsentationsformen, und damit auch der Sport spielen vielmehr eine wichtige Rolle für die Re-Produktion der gesamtgesellschaftlichen Geschlechterordnung. Sport oder bestimmte Sportarten dienten und dienen bis heute der Konstruktion und Demonstration von Männlichkeit. Die Inszenierung von Geschlecht, das 'doing gender', findet dabei permanent, in Alltagssituationen, aber auch im Sport statt. In den Gesellschaftskonstruktionen spielt die Vorstellung von der 'Polarität der Geschlechtscharaktere', d.h. von den naturgegebenen und unveränderlichen Geschlechtsunterschieden, eine wichtige Rolle. Fußballspielende Frauen überschreiten die gesellschaftlich fixierten Grenzen zwischen den Geschlechtern, bedrohen Männlichkeitsideale und Männlichkeitsmythen und stellen die herrschende Geschlechter- und damit auch die Gesellschaftsordnung in Frage. Bei den Versuchen, Frauen von den Fußballfeldern fern zu halten, ging es um weit mehr als nur um den Sport: es ging um die Struktur und Legitimation der Gesellschaft als Ganzes. (ICF2) (GESIS)