Sprache, Spiel und Mord : Überlegungen zu Peter Handkes Erzählung vom Tormann Bloch
Autor: | Pakendorf, Gunther |
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Erschienen in: | Sport, Spiel und Leidenschaft : afrikanische und deutsche Perspektiven |
Veröffentlicht: | Paderborn: Fink (Verlag), 2012, S. 85-99, Lit. |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Sammelwerksbeitrag |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU201303002320 |
Quelle: | BISp |
Abstract
Verf. befasst sich in seinem Beitrag mit Peter Handkes Erzählung “Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ unter dem Aspekt „Sprache, Spiel und Mord". Dabei hat das Fußballspiel zwar eine bedeutende Funktion im Text, aber nicht als Metapher für Gruppendynamik, Kollektivverhalten oder Massenunterhaltung, sondern als Ausdruck der Vereinzelung und des an seiner gesellschaftlichen Situation leidenden Individuums. Verf. geht es jedoch auch darum, Handkes Erzählung auf vergleichende Weise in literarhistorische Entwicklungen der Erzählprosa einzuordnen, weshalb er sie im Vergleich zu Gerhart Hauptmanns Novelle „Bahnwärter Thiel“ liest. Bei diesem Vergleich kommt es ihm darauf an nachzuweisen, dass es Handke gelingt, mit Josef Bloch eine Figur zu schaffen, die nichts mehr mit den Personen des klassischen Realismus zu tun habe, weil er ein Mann ohne Eigenschaften und ein Mann ohne Geschichte sei. Während für Handkes Protagonisten Bedeutung, Sprache und Realität nicht mehr in Einklang zu bringen sind, ist im Text selbst eine relativ kohärente Darstellung der empirischen Realität festzustellen, weshalb er sich in diesem Sinne der realistischen Erzähltradition einschreibt.
Aus der Einleitung des Sammelbandes