Abstract

Anhand der Ergebnisse zweier Zeitreihen-Untersuchungen aus den Jahren 1990 und 2000 werden in diesem Beitrag Tendenzen und Besonderheiten der koordinativen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen herausgestellt. In der Vergleichsanalyse aus dem Jahr 1990 wurden über 12000 Schüler (7 bis 18 Jahre) hinsichtlich der Körperbaumerkmale und koordinativ-motorischen Leistungen untersucht. Die erhobenen Daten aus dem Jahr 2000 werden, bezogen auf die Daten der Vergleichsanalyse, in Prozentwerten dargestellt, so dass Aussagen über Zusammenhänge und Diskrepanzen zwischen körperlichen und motorischen Entwicklungsprozessen getroffen werden können. Zentrale Ergebnisse werden veranschaulicht und diskutiert. Sie erlauben unter anderem den Schluss, dass die Mehrheit der Generation im Jahr 2000 eine größere Körperhöhe, aber kein höheres Niveau der koordinativ-motorischen Leistung aufweist, als die frühere Population. Es bestehen somit Diskrepanzen zwischen körperlichem und motorischem Entwicklungsverlauf. Verf. skizziert mögliche Erklärungen dieser Entwicklungsdisharmonie. Messerschmidt