Zur Entwicklung des Skisports in Mitteleuropa zu Beginn des 20. Jahrhunderts : sozialhistorische Studie zur Entstehung von Skiclubs am Kalten Feld

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Nagel, Siegfried
Erschienen in:FdSnow
Veröffentlicht:29 (2011), 39, S. 20-24, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1864-5593
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201211007471
Quelle:BISp

Abstract

Der Skisport hat in Mitteleuropa vor allem durch Impulse aus Norwegen zu Beginn des 20. Jahrhunderts viele Anhänger gefunden. Aufgrund geografischer und klimatischer Rahmenbedingungen waren entsprechende Entwicklungen vor allem in den Mittelgebirgen lokalisiert. Dabei haben viele Skisportbegeisterte Vereine gegründet, um die neue Sportart gemeinsam ausüben zu können. Im vorliegenden Beitrag soll der Frage nachgegangen werden, wie in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts am Kalten Feld, gelegen am Rand der Schwäbischen Alb (Baden-Württemberg), Skiclubs entstanden sind und sich in den Gründerjahren entwickelt haben. Die Untersuchung basiert auf der Dokumentenanalyse von Vereinschroniken und anderer Archivunterlagen, wobei die Befunde aus einer sozialhistorischen Perspektive geordnet und interpretiert werden. Als zentrale Befunde sind hervorzuheben: Im Jahr 1907 haben sieben Bergsportfreunde aus Stuttgart den Schiclub Steinbühlhütte gegründet und für gemeinsame Skiaktivitäten am Kalten Feld (781 Meter ü. d. Meer) – 60 Kilometer entfernt von Stuttgart – eine Skihütte gebaut. Dabei wurden sie von der Bevölkerung des anliegenden Dorfes Degenfeld unterstützt und haben anschließend die Bauern des Dorfes dazu bewegt, ebenfalls Skisport zu betreiben und einen Verein zu gründen. Im Jahr 1922 wurde der Ski-Club Degenfeld gegründet, der in der Folgezeit mit den „Steinbühlern“ gemeinsam Wettläufe organisierte. Hierbei ist interessant, dass der Ski-Club Degenfeld rasch eine Jugend- und Damenabteilung gründete, während der Skiclub Steinbühl ein Männerverein blieb. Verf.-Referat

Abstract

In Central Europe around 1900, many people developed a love of skiing, especially as a result of stimuli coming from Norway. Given their suitable geographic and climatic conditions, it was principally in the low mountain ranges that related development occurred. Here, many skiing enthusiasts banded together to form clubs. The following article examines the way in which ski clubs came into being, and how the early developments at the “Kalten Feld”, a mountain at the edge of the “Schwäbische Alb” (Baden-Württemberg), took plane in the first decades of the 20th century. The investigation is based an an analysis of documents – clubs' chronicles and other archival records – and the results were arranged and interpreted from a socio-historic point of view. The following central findings should be emphasized: In 1907, seven mountaineering enthusiasts from the City of Stuttgart founded the Schiclub Steinbühlhütte and built a ski hut at the “Kalten Feld” (781 meters above sea level), 60 kilometers from Stuttgart. The population of the adjacent village, Degenfeld supported them, and this involvement led the farmers in the village to take up skiing and to found their own club. The Ski-Club Degenfeld was founded in 1922, and in the period following they organized skiing races together with the Schiclub Steinbühlhütte. Furthermore, it is interesting that the Schiclub Steinbühl remained a club for males only, while the Degenfeld Club rapidly established both a youth and a female section. Verf.-Referat