Dopingprävention - Anspruch und Wirklichkeit

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Singler, Andreas
Veröffentlicht:Aachen: Shaker-Verlag (Verlag), 2011, 135 S., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:9783844005912
Schriftenreihe:Berichte aus der Sportwissenschaft
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201112010507
Quelle:BISp

Abstract

Dopingprävention ist ein in den vergangenen Jahren immer häufiger gebrauchter Begriff. Sport und Politik in Deutschland sind sich – zumindest auf der Verlautbarungsebene – darin einig, dass die Antwort auf das Dopingproblem mehr als bisher in der Prävention zu suchen sei. Wie es um diesen Anspruch in der Praxis bestellt ist, dieser Frage geht das Buch “Dopingprävention – Anspruch und Wirklichkeit” nach. Mit Blick auf die Realität der hierzulande gepflegten Dopingprävention kann allerdings kein befriedigender Stand konstatiert werden. Eine stichprobenartige Untersuchung des Präventionsverständnisses von Bundesfachverbänden zeigt im ersten Teil des Buches eine einseitige Präferierung von negativer Prävention in Form von Repression und Abschreckung. Auch methodisch wird die Dopingprävention gehobenen Ansprüchen in aller Regel nicht gerecht. Wo mit Aufklärung und Information konzeptionelle Ansätze für sich in Anspruch genommen werden, entsprechen diese längst nicht mehr dem Stand der im Buch einführend skizzierten zeitgemäßen Präventionslehre. Diese hebt im Sinne eines Empowerments auf die Stärkung von Ressourcen und Kompetenzen junger Menschen ab. Und weiter nimmt sie, stärker als der Sport dies derzeit offenbar zu tun bereit ist, solche Verhältnisse in den Blick, die für das Auftreten von Problemen verantwortlich zeichnen. Mängeln auf nationaler Ebene werden in den Ländern offenkundig fortgeschrieben. Die Studie zum Stand der Dopingprävention auf Landesebene (Rheinland-Pfalz) im zweiten Teil des Buches identifiziert subjektive Theorien, Wahrnehmungen und Empfindungen bei Sportfunktionären, die für das unbefriedigende Bild verantwortlich zeichnen. Den auffälligsten Befund in diesem Zusammenhang stellt die Einschätzung bei Funktionären dar, dass es dem Anti-Doping-Kampf in Deutschland an Glaubwürdigkeit mangele. Insgesamt lässt sich der unbefriedigende Stand der Dopingprävention mit einer Marginalisierung des Problems, einer Externalisierung von Ursachen und einer Tendenz zur Zentralisierung der Problemlösung auf der Bundesebene erklären. Konkrete Handlungsempfehlungen, die sich an zeitgemäßen Vorstellungen einer komplexen Prävention orientieren, beschließen das Buch. Verf.-Referat