Projekt: Abnormales Steroidprofil nach Testosteronkonsum

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Große, Joachim; Rolf, Burkhard; Thieme, Detlef; Lüderwald, Sybille
Erschienen in:BISp-Jahrbuch : Forschungsförderung ...
Veröffentlicht:2010, 2009/10, S. 77-82, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201108006574
Quelle:BISp

Abstract

Ausgangspunkt des Projektes war eine begleitende Langzeitstudie zur Überwachung gesundheitlicher Schäden und Nebenwirkungen bei Anabolikakonsum. In einer Vorstudie wurden für einen Probanden neben klinischen Untersuchungen (Sonographie innerer Organe, Ergometrie, Langzeit-EKG/Blutdruckmessung) die in der Dopinganalytik relevanten Parameter einer Steroidapplikation (synthetische Steroide, Testosteron/Epitestosteron-T/E-Verhältnis und weitere Parameter des endogenen Steroidprofils) sowie Marker des Wachstumshormonmissbrauchs und die Insulinkonzentrationen überwacht. Dabei war auffällig, dass der kritische Grenzwert für den T/E-Quotienten von 4 beim Probanden trotz der erfolgten Aufnahme erheblicher Dosierungen an Testosteronenantat zu keinem Zeitpunkt überschritten wurde. An den Auskünften des Probanden zur Einnahme bestanden keine begründeten Zweifel, da seine Angaben durch andere Analysendaten verifiziert worden waren. So waren die zusätzlich deklarierten Substanzen Wachstumshormon (hGH), Trenbolon und synthetisches Insulin durch entsprechende Analysendaten hinsichtlich Einnahmezeit und Dosierung bestätigt worden. Weiterhin wurden die Identität der verwendeten Testosteronpräparate und insbesondere die Abwesenheit von Epitestosteron analytisch abgesichert. Ein zweiter Proband wurde nach Einnahme des analogen Präparates erwartungsgemäß mit signifikant erhöhtem T/E-Verhältnis von 33 getestet. Die eingeräumte intramuskuläre Applikation von Testosteron (als Depotpräparat) führte zum signifikanten Anstieg typischer Biotransformationsprodukte des Testosterons (insbesondere Androsteron und Etiocholanolon) und zur nachhaltigen Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Testis-(HPT)-Achse, was an der subnormalen Konzentration des Luteinisierungshormons (LH kleiner 0,1 mIU/ml) ablesbar war. Dennoch blieb das urinäre T/E-Verhältnis, der für die primäre Bewertung einer Dopingkontrollprobe maßgebliche Parameter, im unauffälligen Bereich. Ziel des Projektes war es, mögliche Ursachen dieses Phänomens zu untersuchen. Aus dem Text