Sport und Protest

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Mittag, Jürgen
Erschienen in:Aus Politik und Zeitgeschichte
Veröffentlicht:2011, 4, S. 9-14
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0479-611X, 2194-3621
Schlagworte:
USA
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201107006294
Quelle:BISp

Abstract

Kundgebungen und Demonstrationen waren und sind weitgehend ein Monopol politisch motivierter Protestbewegungen (Anti-Atomkraft-Bewegung). Nun ist jedoch auch der (Leistungs-)Sport in den Fokus bestimmter Protestaktionen gerückt, so geschehen etwa bei der Bewerbung Münchens um die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2018. Eine kleine Anzahl Garmisch-Partenkirchener Grundstückseigentümern (Landwirte) wollten ihre relevanten Grundstücke für die olympischen Wettbewerbe nicht zur Verfügung stellen. Während Diktatoren früher sportliche Großereignisse zum Instrument ihrer Politik machten (Hitler und die Olympische Spiele 1936 in Berlin), wird der Spitzensport heutiger Tage zunehmend als außersportliches Protestmittel eingesetzt, um auf Mißstände und auf drohende Fehlentwicklungen hinzuweisen. Verf. lenkt vor diesem Hintergrund seinen Blick auf folgende Protestformen: Einerseits geht es um Protestereignisse, bei denen der Sport eine Projektionsfläche politischer und sozialer Widerstände darstellt, anderseits geht es um die Fälle, bei denen der Protest unmittelbar mit den sportlichen Interessen verbunden ist. Konkret befasst sich Verf. mit Protestanalysen aus dem Bereich des amerikanischen Sports (Rassentrennung, „Engagement für Menschenrechte“), mit religiös motivierten Widerständen, mit Nationalen Olympiaboykotten sowie mit Protestformen, welche mit Verteilungskonflikten (US-Profisport) zu tun haben. Ein Augenmerk gilt den Widerständen von Fußballfans gegen die wachsende Kommerzialisierung in ihrer Sportart. Lemmer