Zur Debatte um Carl Diem

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Krüger, Michael Fritz
Erschienen in:Zeitschrift für Geschichtswissenschaft
Veröffentlicht:59 (2011), 3, S. 201-209, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0044-2828
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201104002959
Quelle:BISp

Abstract

Der Autor wendet sich in seiner Richtigstellung gegen den Beitrag ‚Sportgeschichte und Erinnerungspolitik: Der Fall Carl Diem’ von Ralf Schäfer, da dieser falsche Behauptungen und unbegründete Vorwürfe zum Forschungsprojekt ‚Leben und Werk Carl Diems’, dessen wissenschaftlicher Leiter der Autor ist, enthalte. Ziel des Forschungsprojektes war es, die anhaltende Debatte um Carl Diem durch moderne Methoden historisch-kritischer Biografieforschung zu versachlichen bzw. zu historisieren. Der entstandene Streit unter Historikern und Sporthistorikern wird rekonstruiert. Die Kritik an Diem gipfelte in der These Schäfers, dass Diem Antisemit gewesen sei. Der Projektauftrag bestand aus zwei Teilen. Frank Becker, der mit der Durchführung des Projekts beauftragte Historiker, sollte erstens eine Biografie Diems im Kontext der vier Epochen, in denen Diem gewirkt hat, schreiben. Zweitens sollte der Beirat eine Empfehlung zum Umgang mit dem Namen und dem Werk Diems geben. Zwischen Frank Becker und dem Beirat des Projekts ist ein Konflikt entstanden, da Becker sich gegen eine Handlungsempfehlung aussprach. Eine weitere Rolle spielt der Deutsche Olympische Sportbund, der einer der Projektgeber war. Der Autor nimmt zu Schäfers Aussagen über den Antisemiten Diem Stellung. Diem habe jüdische Freunde gehabt, weshalb der Antisemitismus-Vorwurf absurd und eine Beleidigung der Familie Diem sei. Abschließend kritisiert der Autor jene Historiker, die sich als kritisch bezeichnen. sasch