„Sportpädagogische Theoriebildung“: Bericht vom 5. dvs-Nachwuchsworkshop in Rheinhausen vom 4.4.-7.4.1995

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Behm, Kerstin; Neumann, Peter
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:2 (1995), 2 (Frauen in der Sportwissenschaft - Frauenforschung?), S. 16-18
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201101000491
Quelle:BISp

Abstract

Die Einführungsreferate dieses Workshops wurden von Knut Dietrich zum Thema „Sportpädagogische Betrachtungsweise und ihre bewegungs- und erziehungstheoretischen Implikationen“ und von Karl-Friedrich Wessel zum Thema „Ansprüche an die sportpädagogische Theoriebildung aus anthropologischer und humanontogenetischer Sicht“ gehalten. In drei thematischen Arbeitskreisen und diversen Einzelgesprächen/-beratungen hatten die Nachwuchswissenschaftler/innen Gelegenheit, ihre Forschungsvorhaben vorzustellen. In den Arbeitskreisdiskussionen ergaben sich interessante Spannungsfelder gerade daraus, dass die vorgestellten Arbeiten außerordentlich vielfältigen Themengebieten entstammten und auch der Stand der Bearbeitung breit differierte, von der gerade begonnenen Promotion bis hin zur (fast) fertigen Habilitationsschrift. Darüber hinaus boten auch die unterschiedlichen Theorienhintergründe und die Vielfalt der methodischen Zugänge für die Bearbeitung der vorgestellten Themen reichlich Diskussionsstoff. In der Abschlussdiskussion wurden von den Teilnehmern zahlreiche direkt oder indirekt mit der Situation des sportwissenschaftlichen Nachwuchses und der Veranstaltung von Workshops in Zusammenhang stehende Probleme aufgeworfen, z. B. die Notwendigkeit einer formalen Habilitation, Probleme der Literaturrezeption usw. Die anwesenden Professoren nutzten abschließend die Gelegenheit, Konzepte der Nachwuchsförderung in ihren „Häusern“ vorzustellen. In diesem Zusammenhang machte Wessel auf die besondere Situation der Nachwuchswissenschaftler/innen in den neuen Bundesländern aufmerksam: Durch die zeitliche Verzögerung der Neubesetzung von Lehrstühlen und die mit der Umstrukturierung verbundene Reduzierung der Mitarbeiterstellen musste der an den Einrichtungen verbliebene Nachwuchs in den letzten vier Jahren den gesamten Lehrbetrieb (weitgehend ohne Professoren) aufrechterhalten werden. Dabei blieb nur wenig Zeit zur formalen Qualifizierung, die jetzt fehlt, wenn es um die Bewerbung für Hochschulstellen geht. Die Diskussion von Problemen des wissenschaftlichen Nachwuchses machte insgesamt auch deutlich, dass sich Missstände, wie Zufälligkeit, Abgeschiedenheit, mangelnde Planbarkeit der wissenschaftlichen Laufbahn (um nicht zu sagen Perspektivlosigkeit), ohne grundlegende Veränderungen in den Strukturen des Hochschulwesens, insbesondere aber der Nachwuchsförderung, nicht lösen lassen. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)