Mentale Stärke entwickeln : das Beispiel des Heidelberger Kompetenztrainings (HKT)

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Knörzer, Wolfgang; Rupp, Robert; Heinrich, Sven
Erschienen in:Neurowissenschaft bewegt
Veröffentlicht:Hamburg: Feldhaus, Edition Czwalina (Verlag), 2010, S. 69-76, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201101000018
Quelle:BISp

Abstract

Seit 2005 wird an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg unter der Bezeichnung Heidelberger Kompetenztraining (HKT) ein Trainingskonzept entwickelt, das das Ziel hat, über den Aufbau bzw. die Stärkung mentaler Selbststeuerungskompetenzen, Menschen zugleich in ihrem Ziel- und Bedürfnisbefriedigungsstreben zu unterstützen (verkürzt und plakativ wird dies im HKT als "Entwicklung mentaler Stärke" bezeichnet). Das Ausgangsproblem war dabei, dass viele Kinder und Jugendliche in schulischen Drucksituationen ebenso wie jugendliche Sportlerinnen und Sportler in sportlichen Wettkampfsituationen in Angst und Stress geraten und dadurch in diesen Situationen ihr Potenzial nur sehr begrenzt abrufen können. Die Weiterentwicklung des Konzeptes wurde nicht mehr nur auf jugendliche Leistungssportler, sondern auf alle Schülerinnen und Schüler ausgerichtet. Es wurde nun ein spezielles Trainingsprogramm für Schüler entwickelt, das "Heidelberger Kompetenztraining (HKT) zur Entwicklung mentaler Stärke". Dieses wird seit 2006 in verschiedenen Schulen in der Metropolregion Rhein-Neckar implementiert. Eine wissenschaftliche Begleitstudie evaluierte die Wirksamkeit des HKT in dieser ersten Implementationsphase im Hinblick auf die Metaressource Konzentrationsfähigkeit. Die Ergebnisse zeigten, dass diese Vorgehensweise bei der Implementation des HKT wenig erfolgsversprechend war. Die Hauptprobleme, die sich in dieser ersten Phase ergaben, waren zum einen die fehlende Nachhaltigkeit, vor allem dadurch bedingt, dass das HKT zeitlich eng begrenzt von externen Experten gelehrt wurde, die keine weitere Verankerung in der jeweiligen Schule hatten. Zum anderen erwies sich ein Programm, das streng nach Input standardisiert war, als zu unflexibel für die pädagogisch sinnvolle Arbeit mit unterschiedlichen Lerngruppen. Zum dritten zeigte sich auch, dass es notwendig war, die theoretische Fundierung des HKT klarer herauszuarbeiten. Aus diesen Erfahrungen der ersten Implementationsphase ergaben sich für die weitere Entwicklung drei Fragestellungen: Auf der Basis welcher Theorie lässt sich das HKT sowohl theoretisch begründen, wie auch praktisch weiterentwickeln? Wie lässt sich das HKT so standardisieren, dass es an die Bedingungen der jeweiligen Lerngruppe flexibel angepasst und trotzdem in seinen Ergebnissen vergleichbar evaluiert werden kann? Wie lässt sich das HKT nachhaltig in einer Organisation implementieren? Aus dem Text (geändert)