Hohe Leistungsreserven durch wissenschaftlich vorgegebene im Vergleich zur selbstgewählten Ernährungsstrategie bei Radsportlern und Triathleten

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Hottenrott, Kuno; Kraus, Manon; Steiner, Martin; Neumann, Georg
Erschienen in:24. Internationales Triathlon-Symposium Darmstadt 2009
Veröffentlicht:Aachen: Feldhaus, Edition Czwalina (Verlag), 2010, S. 48-64, Lit.
Beteiligte Körperschaft:Internationales Triathlon-Symposium
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201101000004
Quelle:BISp

Abstract

Die Verpflegung vor und während Ausdauerwettkämpfen hat einen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit. Von Wettkampfsportlern wird erwartet, dass sie über die Energie-, Flüssigkeits- und Mineralstoffaufnahme hinreichend informiert sind und somit eine eigene Ernährungsstrategie entwickeln können. Insofern sollte mit dieser Studie überprüft werden, ob eine vom Sportler selbst gewählte Ernährungsstrategie (SE) im Vergleich zu einer wissenschaftlich vorgegebenen Strategie (WE) unter extremen Ausdauerbelastungen zu Veränderungen hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Nahrungsaufnahme, pH-Wert und Körperzusammensetzung führt. Untersucht wurden 18 ausdauertrainierte Radsportler und Triathleten (Alter: 34,7 +/- 9,7 Jahre) in einem randomisierten Crossover-Design im Abstand von zwei Wochen. An den beiden Untersuchungstagen verpflegten sich die Sportler entweder nach der SE- oder WE-Strategie. Nach einem Warmfahren von 20 min erfolgte die Bestimmung der VO2max auf einem Hochleistungsergometer und nach 30 min Pause eine Dauerbelastung über 2:30 h bei 70% der VO2max auf einem computergesteuerten Rollenergometer mit eigenem Rad. Nach 5 min Unterbrechung wurde ein wettkampforientiertes Zeitfahren über 40 Meilen auf dem Rollenergometer durchgeführt. Die aufgenommene Menge an Getränken und Nahrungsmitteln wurde alle 15 min exakt erfasst.Bei der WE-Strategie absolvierten die Probanden das Zeitfahren mit einer signifikant (p<00,1) höheren mittleren Tretleistung um 15 Prozent sowie in signifikant (p<0,001) kürzerer Zeit (127 min vs 135 min). Die aufgenommene Menge an Flüssigkeit, Natrium und Nahrungsenergie war beim Dauertest bei WE signifikant (p<0,01) höher als bei SE. Im Zeitfahren ergaben sich eine signifikant (p<0,01) höhere Natriumaufnahme in/bei WE, jedoch keine Unterschiede in der Flüssigkeits- und Energieaufnahme. Der pH-Wert veränderte sich signifikant (p<0,01) zum Ausgangswert und lag nach dem Zeitfahren bei 7 (WE) bzw. 5 (SE). Wettkampfsportler sind offenbar nicht in der Lage, eine optimale Strategie zur Wettkampfverpflegung auf die zu erwartenden Belastungsanforderungen selbstständig zu entwickeln und umzusetzen. Dadurch kann keine maximale Leistung entfaltet werden. Zusammenfassung