Zum Ablauf von Anpassungen auf funktionaler und molekularer Ebene

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Neumann, Georg; Hottenrott, Kuno
Erschienen in:24. Internationales Triathlon-Symposium Darmstadt 2009
Veröffentlicht:Aachen: Feldhaus, Edition Czwalina (Verlag), 2010, S. 36-47, Lit.
Beteiligte Körperschaft:Internationales Triathlon-Symposium
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201101000003
Quelle:BISp

Abstract

Das Interesse an den biologischen Mechanismen, die zur Leistungsverbesserung führen, nimmt stetig zu. Eine erste Antwort zu den Funktionsabläufen, die sich bei Belastung abspielen, gab der Leistungsphysiologe Wilhelm Roux vor über 100 Jahren. Er postulierte: "Um eine Anpassung auszulösen, muss ein Belastungsreiz eine bestimmte Schwelle überschreiten". Die genauen Funktionsabläufe, die zur Anpassung durch sportliches Training führen, sind zwar bis heute nicht eindeutig aufgeklärt, jedoch liefern aktuelle Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Molekularphysiologie und Molekularbiologie neue Erkenntnisse zum unterschiedlichen Ablauf der Anpassung an Ausdauer- oder Krafttraining. Durch diese Untersuchungsdaten können die zeitlichen Vorstellungen zur funktionellen Anpassung teilweise revidiert werden, weil die molekulare Ebene aufgrund ihrer Signalstruktur die Belastungsreize anders verarbeitet als unsere derzeitige Vorstellung zur Trainingswirkung. Mit der nachfolgenden Darstellung soll mehr Verständnis für die komplizierten Vorgänge der Trainingsanpassungen in den zentralen Funktionssystemen und auch auf zellulärer Ebene vermittelt werden. Bisherige Vorstellungen zur Adaptation an sportliches Training stützten sich auf ein Vierstufenmodell. Neue Erkenntnisse über die Signalproteine, welche maßgeblich die Anpassungen auf zellulär Ebene auf unterschiedliche Reize (z. B. Ausdauer, Kraft) steuern, geben Anlass, die Adaptation der Organe und Funktionssysteme als einen zeitlich determinierten Prozess aufzufassen und haben demnach auch Auswirkungen auf trainingsmethodische Maßnahmen. Biologische Anpassungsabläufe lassen sich durch methodische Planmaßnahmen nicht verkürzen. Die Anpassung an einwirkende Trainingsreize läuft zeitlich unterschiedlich ab und ist an den einzelnen Organen und Funktionssystemen belegbar. Einleitung