Bericht zur asp-Jahrestagung „Motivation und Volition im Sport – Vom Planen zum Handeln“ in Leipzig (21.-23.5.1998)

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Wabel, Wolfgang; Bläser, Gerold
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:5 (1998), 2 (Hochschuldidaktik), S. 49-52
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201011009077
Quelle:BISp

Abstract

Die asp-Jahrestagung 1998 fand an der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig statt. Ausgerichtet wurde die Tagung vom Fachgebiet Sportpsychologie des Instituts für Sportpsychologie und Sportpädagogik unter der Leitung von Prof. Dorothee Alfermann und Dr. Oliver Stoll. Mit dem Thema „Motivation und Volition im Sport – Vom Planen zum Handeln“ griffen die Veranstalter ein grundlegendes, auch für andere Teildisziplinen der Sportwissenschaft wichtiges Gebiet der Sportpsychologie auf. Dem Gesamtthema widmeten sich vier Hauptvorträge und weitere 70 Einzelbeiträge, die in 14 Arbeitskreisen abgehalten wurden. In den Hauptvorträgen skizzierte der Vorsitzende der asp, Prof. Henning Allmer, die „Entwicklungslinien der Motivations- und Volitionsforschung im Sport“; sprach Prof. Kurt Sokolowski über das „Handeln in kritischen Situationen und das Versagen von Vornahmen“; referierte Prof. Jürgen Beckmann zum Thema „Volition und sportliches Handeln“ und bündelte Prof. Reinhard Fuchs einige theoretische Ansätze der Motivations- und Volitionsforschung zu einem Modell der Aufnahme und Aufrechterhaltung gesundheitssportlicher Aktivitäten. In Zusammenhang mit den Vorträgen beurteilen Verf. die teilweise geringe Aussagekraft der eingereichten Abstracts kritisch. Sie konnten in dieser Form kaum dazu genutzt werden, sich auf die Vorträge „gedanklich einzustimmen“. Es erscheint notwendig, dass zukünftige Veranstalter verstärkt auf den „Gehalt“ der Abstracts achten und sich nicht davor scheuen, „gehaltlose“ Abstracts zur Überarbeitung zurückzugeben. Als ein für sportwissenschaftliche Tagungen typisches Problem kennzeichnen Verf. die Posterausstellungen. Sie sind zu wenig exponiert, existieren nur am Rande und werden im Rahmen des wissenschaftlichen Programms lediglich akzeptiert, ohne genügend beachtet zu werden. Insofern stellt sich auch hier wiederum die Frage nach der Sinnhaftigkeit des bislang üblichen Verfahrens, für Posterausstellungen zu werben und sie durchzuführen. Konsequenter wäre es, Posterausstellungen entweder abzuschaffen oder aber verstärkt in den Mittelpunkt zu rücken. Im Arbeitskreis „Alt trifft Jung“, der als Diskussionsforum über die Zukunft des sportpsychologischen Nachwuches konzipiert war, wurde über Fragen diskutiert wie: Wie verlaufen die Besetzungsverfahren der Lehrstühle für Sportpsychologie? Sollte man eher in der Psychologie oder eher in der Sportwissenschaft promovieren bzw. habilitieren? Welche sonstigen Qualifikationen stärken meine Bewerbung? usw. Hierbei wurde das Problem der „Selbstbestimmung“ der Sportpsychologie offenkundig. Viele sportpsychologische Lehrstühle sind von Psychologen besetzt. Aus einer sportpsychologischen Perspektive, die darum bemüht ist, sportwissenschaftliche Problemstellungen nicht zu kurz geraten zu lassen, sollte eine zukünftige Mindestvoraussetzung hinsichtlich einer Qualifizierung in der Sportwissenschaft (z. B. erstes Staatsexamen in Sport, Promotion mit einer sportwissenschaftlichen Arbeit) gefordert werden. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)