The barefoot debate

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Bibliographische Detailangaben
Deutscher übersetzter Titel:Die Barfußdebatte
Autor:Poynton, Emma
Erschienen in:Modern athlete and coach
Veröffentlicht:48 (2010), 3, S. 14-15
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Englisch
ISSN:0047-7672
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201011008490
Quelle:BISp

Abstract

Im Jahr 1960 gewann Abebe Bikila den olympischen Marathonlauf barfuß in der damaligen Weltbestzeit von 2:15:16,2 sec. Obwohl diese Leistung von Befürwortern des Barfußlaufens häufig als Beweis für die Richtigkeit ihrer Ablehnung von Laufschuhen angeführt wird, bleibt die Fortsetzung von Bikilas Karriere oft unerwähnt: Im Jahr 1964 verteidigte er seine olympische Goldmedaille ebenfalls in neuer Weltbestzeit von 2:12:11,2 sec, aber dieses Mal trug er Laufschuhe. Auch die mexikanischen Indianer, die Tarahumaras, werden häufig erwähnt, wenn es um die Verteidigung des Barfußlaufens geht. Sie tragen beim Laufen allenfalls Sandalen mit einer ganz dünnen Sohle, meist laufen sie jedoch barfuß. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass sie sich über lange Jahre an das von ihnen bewohnte Terrain angepasst haben. Sie laufen weder auf Asphalt noch auf anderen von Menschen künstlich hergestellten Untergründen, sondern auf natürlichen Böden. Neuerdings werden vermehrt minimalistische Laufschuhe angeboten, die nur wenig Dämpfung und Halt bieten und somit das Barfußlaufen imitieren sollen. Tatsache ist jedoch, dass diese Schuhe bei Läufern, die von herkömmlichen Laufschuhen zu diesen Schuhen gewechselt sind, zu einer Steigerung der Überlastungsverletzungen und -schäden geführt haben. Die wenigsten Läufer verfügen über perfekte biomechanische Verhältnisse, die meisten benötigen daher Schuhe, die Halt geben und stützen. Für Läufer, die dennoch minimalistische Laufschuhe tragen wollen, gilt, dass sie diese eher als Trainingsmittel und nicht als Alltagsschuhe betrachten sollten. In jedem Fall sollten die ersten Läufe in diesen Schuhen möglichst auf Grasböden absolviert werden, um das Verletzungsrisiko zu reduzieren. Schiffer