Abstract

Das „European College of Sport Science (ECSS)“, das 1995 mit dem Ziel gegründet wurde, das Phänomen Sport in seiner gesamten Breite wissenschaftlich zu bearbeiten und für internationalen Wissensaustausch zu sorgen, veranstaltete seinen seit 1996 jährlich stattfindenden internationalen Kongress im Jahr 2000 vom 19. bis 23. Juli in Jyväskylä (Finnland). Dort trafen sich etwa 900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die ca. 800 Beiträge (einschließlich Poster) vorstellten. Der Kongressband zeigt, dass zwar alle sportwissenschaftlichen Disziplinen vertreten waren, die naturwissenschaftlichen und medizinischen Beiträge aber einen deutlich breiteren Raum einnahmen als der sozial- und geisteswissenschaftliche Bereich. Die Zahl der Arbeitskreise und Poster sowie die der Beiträge im Rahmen der Plenumsveranstaltungen war so umfangreich, dass in diesem Bericht nur die Themenschwerpunkte der „Plenary Sessions“ vorgestellt werden. Die erste Veranstaltung beschäftigte sich mit der Frage, inwieweit die menschliche Leistungsfähigkeit genetisch determiniert ist oder durch Umwelteinflüsse bestimmt wird. In der zweiten Plenary Session wurden verschiedene (nationale) Programme zur Förderung körperlicher Aktivität beleuchtet. Die Redner der dritten Plenumsveranstaltung analysierten den Zusammenhang zwischen neuronaler Steuerung und Muskelaktivität. Zum Abschluss der Veranstaltung wurde ein Blick auf die Bedeutung von körperlicher Aktivität und Sport im dritten Jahrtausend geworfen. Aus der Sicht des sportwissenschaftlichen Nachwuchses ist die Durchführung des Young Investigator’s Award, an dem sich Qualifikanden bis zum 32. Lebensjahr beteiligen konnten, besonders erfreulich. Dieser Wettbewerb wurde sowohl für mündliche Präsentationen als auch für Poster ausgeschrieben und war durch die Unterstützung der Firma MARS vergleichsweise hoch dotiert. Verf. weist darauf hin, dass die jährliche ECSS-Veranstaltung ihrem Anspruch, den interdisziplinären Dialog zu fördern, nur gerecht werden kann, wenn in Zukunft mehr Vertreter der geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen vertreten sind. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)