8. dvs-Sommerakademie vom 3.8.-6.8.2004 in Münster

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Gramespacher, Elke
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:11 (2004), 2 (Nachwuchsförderung), S. 36-38
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201008006568
Quelle:BISp

Abstract

Unter der Perspektive, forschungsstrategische und -methodische Probleme empirischer Untersuchungsdesigns zu bearbeiten, fand die 8. dvs-Sommerakademie 2004 in Münster im Franz-Hitze-Haus statt. 23 Nachwuchswissenschaftler/innen nahmen teil. Zu Beginn legte Wolfgang Böttcher (Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Erziehungswissenschaft) in seinem Vortrag mit dem Titel „Schulpolitik und Erziehungswissenschaft. Gegner und Komplizen“ einen sich im Kern auf die Entwicklung von Bildungsstandards beziehenden Entwurf von Schulentwicklung vor. Böttcher regte an, dass sich Sportwissenschaftler/innen aktiv in die aktuelle politische Diskussion um die Formulierung von Bildungsstandards einbringen. Damit verband er auch, dass man sich in der Sportwissenschaft verstärkt dem Forschungsbedarf zur Sportunterrichts-Wirksamkeitsforschung annehmen sollte. Klaus Willimczik behandelte in seinem Vortrag „Sportpädagogik zwischen Normen und Empirie – Möglichkeiten der sozialwissenschaftlichen Theoriebildung“ zentrale Fragen und Probleme des empirischen Arbeitens. Anhand des anschaulichen „Tower Bridge-Modells“ und damit verbundenen Arbeitsaufgaben machte er deutlich, dass der interpretative Bezug zwischen molaren und molekularen Gesetzen nicht einfach herzustellen ist. Bezogen auf die in seinem Vortrag zentrale Frage der Normenfindung wies Willimczik darauf hin, dass sich Normenfindung an bildungspolitischen Anliegen und Entscheidungen orientieren darf und soll. Als weiterer ‚key note speaker’ präsentierte Bernd Strauß Kriterien wissenschaftlicher Produktivität. Nach Strauß bemisst sich wissenschaftliche Produktivität primär an (inter-)nationaler Veröffentlichungspraxis. Das Peer-Review-Verfahren ist zentrales Merkmal für die Qualität von Veröffentlichungsorganen. Auch die Aquise von möglichst aus internationalen „Töpfen“ stammenden Drittmitteln gilt als wichtiges Kriterium für wissenschaftliche Produktivität. Die Rolle von Hochschuldidaktik bzw. Lehrerfahrung im Rahmen wissenschaftlicher Produktivität wurde ebenfalls kritisch diskutiert. Schließlich stellte Thorsten Dresing die Software MAXqda vor. MAXqda unterstützt die Auswertung von Interview-Transkripten. Zur Veranschaulichung der praktischen Anwendung der Software gab Dresing einen Einblick in sein in der Lernforschung angesiedeltes Promotionsprojekt. In drei von Jürgen Schwier, Jörg Thiele und Klaus Willimczik geleiteten Arbeitskreisen wurden Qualifikationsarbeiten kritisch diskutiert. Hier brachten die Nachwuchswissenschaftlerinnen ihre Ideen, Konzepte, erste Ergebnisse und Fragen zu einem breiten Spektrum von Forschungsthemen ein. Bspw. wurden die Bewegungserfahrung bzw. -kompetenz in der (Grund-)Schule, mit Sehbehinderten oder bezogen auf Zweikampf bzw. Tennis bearbeitet. Thematisiert wurden auch die Professionalisierung von Erzieherinnen oder (Grundschul-)Sportlehrerinnen, z. B. hinsichtlich des Umgangs mit Arbeitsbelastungen oder mit (Beinahe-)Unfällen; der Zusammenhang von Bewegter Schule und Identität bzw. und Umweltbildung; die Organisation sportbezogener Jugendsozialarbeit; der Zusammenhang von Bereitschaft zu sozialem Handeln und Erlebnispädagogik; die Qualitäts- und Evaluationsentwicklung von Schulsport oder auch die Schulsportentwicklung in der Hauptschule. Ferner standen die Bewegungsbiographien von HauptschülerInnen, die Körperpraktiken und -techniken im interkulturellen Kontext und schließlich Kriterien zur erfolgreichen Berichterstattung über sportbezogene Großveranstaltungen im Interesse der Qualifikanten und Qualifikantinnen. Fragen zu Untersuchungsdesigns wurden differenziert und kritisch diskutiert. Insgesamt fiel bei der Vorstellung der Einzelprojekte auf, dass einerseits zunehmend qualitativ angelegte Forschungsdesigns umgesetzt werden und andererseits einige Qualifikationsarbeiten im Rahmen von Wirksamkeitsforschung stehen. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)