„And the winner is …?“ Ein Überblick über die NachwuchspreisträgerInnen 2003-2005 und ein Kommentar zweier ‚qualitativ’ Forschender

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Reinartz, Vera; Krieger, Claus
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:13 (2006), 1 (Forschungstrends), S. 27-29
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201008006551
Quelle:BISp

Abstract

Die Sportwissenschaft ist gekennzeichnet durch eine Vielfalt an unterschiedlichen Forschungsperspektiven und -ansätzen. Grob umrissen lassen sich dabei (reine) Literatur-/Theoriearbeiten von zwei unterschiedlichen Typen empirischer Arbeiten unterscheiden, nämlich zum einen solche, die dem quantitativen und zum andere solche, die dem qualitativen Paradigma folgen. In der sportwissenschaftlichen Forschungspraxis überwiegt insgesamt der Anteil quantitativer Arbeiten, wobei die Bedeutung qualitativer Forschungsarbeiten in verschiedenen Disziplinen2 der Sportwissenschaft in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Auch in Nachwuchskreisen kann dieser Trend beobachtet werden. Allerdings sind qualitative Forschungsarbeiten bei der Vergabe von Studienpreisen unterrepräsentiert. So zeigt ein Überblick über die Preisträger/innen der bekanntesten in den Jahren 2003-2005 verliehenen wissenschaftlichen Nachwuchspreise in der Sportwissenschaft, dass keine einzige Arbeit der letzten drei Jahre eindeutig einem qualitativen Forschungsansatz zuzuordnen ist. Andererseits kann ein Mangel an qualitativen Qualifikationsarbeiten kaum bestehen – zumindest in der Sportpädagogik und -soziologie gibt es eine wachsende ,Szene’ qualitativ Forschender. Sind qualitative Arbeiten in der Sportwissenschaft also tendenziell (oder auch generell?) ,schwächer’ als quantitative und an welchen Kriterien lässt sich das ggf. festmachen? Oder sind es doch vorwiegend andere Gründe, die für ein Fehlen auf der ,Bestenliste’ verantwortlich sind? Zum Beispiel weil sich ,Qualitative’ erst gar nicht bewerben, da sie sich möglicherweise mit Blick auf die Gutachterliste keine Chancen ausrechnen? Während bei der Zusammensetzung der Bewertungskommissionen klar erkennbar auf unterschiedlichste thematische und disziplinäre Vielfalt geachtet wird, ist eine methodische ,Streuung’ bisher nicht immer erkennbar. Hier wäre Verf. zufolge eine gleichmäßige(re) Verteilung von Gutachtern, die (tendenziell) im Bereich der oben grob unterschiedenen Forschungsfelder tätig sind wünschenswert. Unbestreitbar scheint die grundsätzliche Problematik des Vergleichs quantitativer und qualitativer Arbeiten. Während die ,klassischen’ Gütekriterien allseits verinnerlicht sind, zeigt die Diskussion über die „Qualität qualitativer Forschung“, dass selbst innerhalb der qualitativen ,Community’ keineswegs Einheitlichkeit über verbindliche Qualitätsstandards oder -kriterien besteht. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)