Sensomotorisches Training mit Kindern am Beispiel des Spacecurls

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Schwesig, René; Hottenrott, Kuno
Erschienen in:Training und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen : aktuelle Beiträge zu Ehren von Prof. Dr. Dr. Ferdinand Klimt
Veröffentlicht:Hamburg: Feldhaus, Edition Czwalina (Verlag), 2010, S. 185-200, Lit.
Herausgeber:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201007005370
Quelle:BISp

Abstract

Vielfältige Bewegungserfahrungen sind unverzichtbarer Bestandteil der Entwicklung von Kindern, insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender psychosomatisch bedingten Befindlichkeitsstörungen wie Kopf- und Rückenschmerzen und einer sinkenden sensomotorischen Kompetenz. Ziel dieser randomisierten Längsschnittuntersuchung war es, den Einfluss des dreidimensionalen Trainings im Spacecurl auf die Haltungs- und Gleichgewichtsregulation von Grundschulkindern zu evaluieren. In die Untersuchungsstichprobe wurden 42 Grundschulkinder (Kontrollgruppe: n=22; Trainingsgruppe: n=20) der 3. Klassenstufe im Alter von 7.7-10.8 Jahren (Durchschnittsalter: 8.7 Jahre) eingeschlossen. Das Training im Spacecurl fand als Einzeltraining dreimal wöchentlich (Dauer: 10-20 Minuten) über einen Zeitraum von drei Monaten statt. Mittels Posturographie, Balancier-Gleichgewichts-Test (BGT) und Spacecurltests (Test A und B) wurden vor und nach der Intervention die Parameter Haltungs- und Gleichgewichtsregulation erfasst. Posturographisch konnten lediglich in den Parametern F 2-4 (Partielles Eta-Quadrat=0.071) und Gewichtsverteilungsindex (Partielles Eta-Quadrat=0.090) diskrete Zeit- bzw. Interaktionseffekte (WDI: Partielles Eta-Quadrat=0.091) ermittelt werden. Im BGT ließ sich ein signifikanter Zeit- und Interaktionseffekt (p=0.020; p=0.046), der auf Verbesserungen in der Trainingsgruppe zurückzuführen ist, beobachten. Im Spacecurltest B zeigten sich signifikante Interaktionseffekte bezüglich der Bewegungsgeschwindigkeit (p=0.001) und Bewegungspräzision (p=0.002). Insbesondere in den posturographischen Parametern waren die Mädchen den Jungen überlegen. Das dreidimensionale Koordinationstraining im Spacecurl scheint tendenziell geeignet, die Haltungs- und Gleichgewichtsregulation von Kindern im mittleren Kindesalter zu verbessern. Auffällig ist die große Diskrepanz zwischen den einzelnen Testergebnissen. Während sich in den sportmotorischen Tests (BGT, Spacecurltests) sehr deutliche Effekte durch die Intervention zeigten, ließen sich mittels des IBS nur diskrete Verbesserungen ermitteln. Somit deuten die erzielten posturalen Trainingseffekte, im Gegensatz zur Auffassung von Winter (1984) sowie Meinel und Schnabel (1998) und den signifikanten Verbesserungen in den sportmotorischen Tests, auf eine eher geringe Plastizität und Trainierbarkeit des posturalen Systems im Schulkindalter hin. Verf.-Referat