Doping - warum nicht? : ein interdisziplinäres Gespräch

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Bibliographische Detailangaben
Herausgeber:Höfling, Wolfram; Horst, Johannes
Veröffentlicht:Tübingen: Mohr Siebeck (Verlag), 2010, 204 S., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Sammelband
Sprache:Deutsch
ISBN:9783161503276
Schriftenreihe:Sport - Recht - Gesellschaft , Band 1
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201007005246
Quelle:BISp

Abstract

Die mediale und politische Aufmerksamkeit, die das Thema Doping besitzt, mag aus verschiedenen Gründen erstaunen. Mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen treffen nur Personen, die sich - so könnte man sagen - freiwillig auf entsprechende Risiken einlassen; gegenüber einem Betrugsvorwurf ist unübersehbar, dass es ihn ohne ein Dopingverbot gar nicht gäbe. Doping erweist sich ferner prima facie nicht als eine Problematik, der gesamtgesellschaftliche, existentielle Bedeutung zukommt, sondern die vielmehr primär innerhalb eines gesellschaftlichen Subsystems, im Sport, virulent wird. Und selbst innerhalb des Sports sind es eher vereinzelte Bereiche, die als "dopingverseucht" gelten. Schafft also erst die Ächtung des Dopings die Dopingproblematik? Schadet, und wenn ja wem schadet Doping überhaupt? Ist Doping ein vernachlässigenswertes gesellschaftliches Randphänomen? Angesichts der Erkenntnis, dass dem Sport in der modernen, tendenziell fragmentierten und formalisierten Gesellschaft eine kaum zu überschätzende Identifikations-, Integrations- und Entformalisierungsfunktion zukommt und Doping gerade kein allein sportbezogenes Phänomen darstellt, am Beispiel des Sports vielmehr Entwicklungen aufgezeigt und analysiert werden können, die in ähnlicher Form auch in anderen Gesellschaftsbereichen existieren, wurde gemeinsam von der Sporthochschule Köln und dem Institut für Staatsrecht der Universität zu Köln der 1. Kölner Sportrechtstag veranstaltet und aktuelle Entwicklungen und Lösungsstrategien in der Dopingdiskussion präsentiert. Der vorliegende Band dokumentiert die Beiträge dieser multidisziplinär besetzten Tagung. Die Autoren und ihre Beiträge sind: 1. Höfling, Wolfram: „Sauberer“ Sport in einer „verdopten“ Gesellschaft? Skeptische Überlegungen aus rechtswissenschaftler Perspektive. 2. Thevis, Mario; Geyer, Hans; Schänzer, Wilhelm: Doping im Sport: Methoden, Analytik, Entwicklungstendenzen. 3. Bette, Karl-Heinrich: Akteure und Akteurkonstellationen im Spitzensport - eine soziologische Rekonstruktion der Dopingrealität. 4. Kliemt, Hartmut: „Nicht die Doper, die Regeln sind schuld!. 5. Adolphsen, Jens: Das Dopingproblem als Gegenstand selbstregulativer Ordnung des Sports? 6. Jahn, Matthias: Die Praxis der Sanktionierung von Dopingvergehen zwischen Strafrecht, Arzneimittelrecht und Wettbewerbsrecht. 7. Steiner, Udo: Der „Anti-Doping-Staat" - zu den verfassungsrechtlichen Grenzen hoheitlicher Dopingbekämpfung. Verl.-Information und Inhaltsverzeichnis