Abstract

Gleichgewichts-Leistungen werden durch ganz unterschiedliche Tests erfasst. Unklar ist jedoch, ob eine Gleichgewichts-Leistung eher fähigkeits- oder fertigkeitsorientiert erklärt werden kann und ob die jeweiligen Tests ein ein- oder mehrdimensionales Konstrukt Gleichgewicht messen. In die Studie gingen die Daten von 19 Personen im Alter zwischen 62 und 79 Jahren ein, die vier sportmotorische Gleichgewichtstests (Einbeinstand mit offenen und geschlossenen Augen, Balancieren rückwärts, Gehen rückwärts) und zwei Aufgaben auf einem Messkreisel (ohne und mit supraposturaler Aufgabe) absolvierten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Messkreiselaufgaben und sportmotorischen Gleichgewichtstests auf jeweils unterschiedlichen Faktoren luden und dass die Korrelationen zwischen den jeweiligen Gleichgewichtsaufgaben nicht den gängigen Systematisierungen (z. B. statisches/dynamisches Gleichgewicht, Koordination unter Zei-/Präzisionsdruck) folgten. Stattdessen scheinen die Beziehungen zwischen den Gleichgewichtsaufgaben eher durch situative Strategieadaptionen zu erklären sein. Verf.-Referat