Tennis - Exemplarisch für Rückschlagspiele

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Hennig, Ewald M.
Erschienen in:Handbuch Sportbiomechanik
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2009, S. 390-418, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201004003718
Quelle:BISp

Abstract

Die Rückschlagspiele beinhalten alle Spiele, bei denen der Ball über ein Netz geschlagen wird (Badminton, Faustball, Tennis, Tischtennis, Volleyball, etc.). Außerdem gehören Spiele dazu, bei denen der Ball gegen eine Wand gespielt wird (Racquetball, Squash, Pelota, etc.). Biomechanische Untersuchungen der vergangenen Jahre beschränken sich primär auf den Bereich des Tennisspiels. Datenbankrecherchen für den Zeitraum der letzten 20 Jahre haben ergeben, dass im Vergleich zur Gesamtzahl der Veröffentlichungen aller anderen der oben genannten Rückschlagspiele die biomechanischen Beiträge für das Tennis sehr viel häufiger publiziert wurden. Die medienwirksame Attraktivität des Tennisspiels und das dadurch bedingt rasante Ansteigen an Spielern und Sportstätten haben diesen Sport weltweit zu einem Breitensport werden lassen. Damit sind sowohl biomechanisch-medizinische (z. B. das Phänomen des Tennisarms) als auch materialtechnische Fragestellungen (z. B. Konstruktionsmerkmale von Tennisschlägern) in das Zentrum des wissenschaftlichen Interesses gerückt. In diesem Beitrag sollen an praxisnahen Beispielen aktuelle Forschungsmethoden und -ergebnisse biomechanischer Untersuchungen dargestellt werden. Dabei wird auf Forschungsergebnisse im Tennissport zurückgegriffen, die jedoch häufig auf andere Rückschlagspiele übertragen werden können. Bei den meisten Rückschlagspielen bestehen durch die Verwendung eines Schlägers materialtechnische Komponenten, die das Spiel erheblich beeinflussen können. Die Entwicklung des Tennisspiels der letzten 30 Jahre belegt eindrucksvoll, wie sich durch die Verwendung von neuartigen Konstruktionsmaterialien und Rahmenformen die Ballgeschwindigkeiten bei Aufschlag und Ballwechsel kontinuierlich erhöht haben. Die Weiterentwicklung des Tennisschlägers hat die Erscheinungsform des modernen Tennis erheblich beeinflusst. Eine rein physikalische Betrachtungsweise des mechanischen Verhaltens von Tennisschlägern kann leicht zu falschen Rückschlüssen führen, wenn man die Interaktion von Spieler und Racket sowie die Bewegungsausführungen im Spiel vernachlässigt. Es soll daher auch Aufgabe dieses Beitrags sein, die Notwendigkeit biomechanischer Analysen darzulegen, um Fehlinterpretationen durch rein physikalische Betrachtungsweisen zu vermeiden. Einleitung (geändert)