Physiologische Pädagogik

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Bockrath, Franz
Erschienen in:Bildung der Kontrollgesellschaft : Analyse und Kritik pädagogischer Vereinnahmungen ; Festschrift für Ludwig A. Pongratz
Veröffentlicht:Paderborn: Schöningh (Verlag), 2009, S. 59-70, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201004003334
Quelle:BISp

Abstract

Erziehungs- und Bildungsprozesse orientieren sich traditionell an den Steigerungsmöglichkeiten der menschlichen Natur. Der Leib gilt als physiologische Basis der Intentionen, Handlungen und der Erkenntnisse des Menschen, er wird allerdings deswegen nicht auch selber als intentional, handelnd und erkennend gedacht. Ein Blick auf die bildungstheoretischen Debatten seit den achtziger Jahren zeigt, wie hierarchische Vernunft- und Praxismodelle zunehmend durch Aspekte leiblicher und ästhetischer Weltverhältnisse ergänzt wurden. In Anschluss an Michel Foucaults Entwurf von diskursiven Praktiken sucht die Analyse inkorporierter Wissensordnungen und Diskurspraktiken im Gegensatz zu phänomenologischen Ansätzen nach rekonstruierbaren Mustern, die sich in den diskursiven Ereignissen selbst finden. Daran anschließend lässt sich die Aufgabe einer physiologischen Pädagogik definieren, in der nicht die Höherentwicklung der Menschheit, sondern vielmehr die zweckmäßige Produktion des Individuums und seiner Erkenntnis zentral ist. Der begriffliche Anwendungsversuch betrachtet die realpolitische Bedeutung eines solchen Ansatzes, indem verschiedene pädagogische Schriften aus dem 19. Jahrhundert betrachtet und aktuelle Debatten, so um Beispiel um die Bedeutung des BMI reflektiert werden. sasch