Vergessene Rekorde : jüdische Leichtathletinnen vor und nach 1933

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Bibliographische Detailangaben
Herausgeber:Bahro, Berno; Braun, Jutta; Teichler, Hans Joachim
Veröffentlicht:Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung (Verlag), vbb Verlag für Berlin Brandenburg (Verlag), 2009, 208 S., Lit.
Ausgabe:1. Aufl.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Sammelband
Sprache:Deutsch
ISBN:9783838900841, 9783866500389
Schriftenreihe:Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung, Band 1084
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201003002760
Quelle:BISp

Abstract

Sie waren bekannte Leichtathletinnen, stellten deutsche, internationale und zum Teil sogar Weltrekorde in den Disziplinen Speerwurf, Diskus, Kugelstoßen, Sprint und Hochsprung auf: Lilli Henoch, Martha Jacob und Gretel Bergmann. Trotz sportlicher und sozialer Anerkennung mussten sie ihre Sportvereine als Jüdinnen im Jahre 1933 verlassen, konnten jedoch zunächst ihre Sportkarrieren in jüdischen Sportvereinen fortsetzen. Nach den Olympischen Spielen 1936 nahmen Drangsalierung und Judenhetze immer mehr zu, und nach den Pogromen im November 1938 wurden schließlich alle jüdischen Sportvereine und -verbände aufgelöst. Von den Lebenswegen der drei jüdischen Leichtathletinnen ausgehend, gibt der Band einen Überblick über die Situation jüdischer Sportlerinnen und Sportler in der Weimarer Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus. Beiträge zur jüdischen Sportfotografie, zur Erinnerungskultur im deutschen Sport, zum jüdischen Sportleben in der Reichshauptstadt und zum olympischen Hochsprungdrama von Berlin 1936 runden das Bild eines überraschend aktiven und lebendigen jüdischen Sportlebens vor und nach 1933 ab. Die Schicksale von Lilli Henoch, Martha Jacob und Gretel Bergmann stehen dabei exemplarisch für die systematische Zerschlagung und Verfolgung jüdischen Lebens während des NS-Regimes. Die Autoren und ihre Beiträge sind: 1. Bahro, Berno; Braun, Jutta; Teichler, Hans Joachim: Vergessene Rekorde - Tafeltexte der Ausstellung. 2. Teichler, Hans Joachim: Jüdische Sportler in der Weimarer Republik. 3. Braun, Jutta: „Kämpferinnen“ im Sport vor und nach 1933 - Von der Emanzipation zur Instrumentalisierung. 4. Ehlert, Martin-Heinz: Lilli Henoch. 5. Bahro, Berno: Martha Jacob – „Ich habe mich dem Sport verschrieben“. 6. Braun, Jutta: Gretel Bergmann. 7. Bahro, Berno: „Den Verbandsvereinen wird ferner empfohlen, ihren jüdischen Mitgliedern das Ausscheiden nahe zu legen“ - Der Umgang Berliner Sportvereine mit jüdischen Mitgliedern im Jahr 1933. 8. Teichler, Hans Joachim: Die jüdische Sportbewegung im nationalsozialistischen Deutschland. 9. Teichler, Hans Joachim: Das IOC und der Ausschluss der deutschen Juden von den Olympischen Spielen 1936. 10. Braun, Jutta: Der Boykott und „die Alibijuden“ - Zur Allianz von amerikanischem Sport, NS-Sportführung und IOC zur Sicherung der Spiele von Berlin 1936. 11. Kluge, Volker: Eine unglaubliche Geschichte, die immer weitergeht. 12. Schilde, Kurt: Jüdischer Sport in der Hauptstadt des „Dritten Reiches“ - Zwischen dem Aufblühen ab 1933 und dem Untergang 1938. 13. Pomerance, Aubrey: „Im tausendstel Bruchteil einer Sekunde“ - Fotografen und Fotografien des jüdischen Sports in Deutschland 1933-1938. 14. Wichmann, Manfred: Jung-Ivria, Bar Kochba und Olympia - Felix Simmenauers Verbindung von Leichtathletik und Zionismus. 15. Bahro, Berno: „Kleine Inseln in einem Meer von Vergessen“ - Spätes und schwieriges Erinnern an die NS-Vergangenheit in Sportvereinen. 16. Kirsch, Kerstin: „Der Sport ist uns ein Trost gewesen“ - Anmerkungen zu Sport, Konfession und Religion. Verl.-Information und Inhaltsverzeichnis (Erscheinungsjahr der Ausgabe der Bundeszentrale für politische Bildung: 2010)