WE WANT YOU! Campaigning against sexism in football? Der Versuch eines praxisbezogenen Leitfadens

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Thaler, Heidi
Erschienen in:Gender kicks : Texte zu Fußball und Geschlecht
Veröffentlicht:Frankfurt a.M.: Deutsche Sportjugend / Koordinationsstelle Fan-Projekte (Verlag), 2005, S. 171-179
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201001001237
Quelle:BISp

Abstract

Im Jahr 1999 gründete sich in Wien das Netzwerk „Football Against Racism in Europe (FARE)“. Ausgangspunkt war eine Tagung zum Thema „Networking Against Racism in European Football“, initiiert vom österreichischen Fußballprojekt „Fair Play. Viele Farben. Ein Spiel“ am Wiener Institut für Entwicklungsfragen und Zusammenarbeit (vidc). Das „FairPlay“-Büro in Wien fungiert seither als Koordinationsstelle des Netzwerkes. Mittlerweile ist FARE ein antirassistisches Netzwerk, das von Fangruppen, Fußballvereinen, nationalen Verbänden, MigrantInnenorganisationen und Antirassismusinitiativen aus 35 europäischen Ländern geformt und unterstützt wird. Höhepunkt der Kampagnenarbeit ist die europaweite „FARE Aktionswoche gegen Rassismus im Fußball“, die jedes Jahr im Oktober stattfindet. Mit über 400 Gruppen aus 33 Ländern erreichte die Aktionswoche 2004 einen neuerlichen Höhepunkt. Vor diesem Hintergrund beschreibt Verf. die grundlegenden Elemente der erfolgreichen Kampagnenarbeit gegen Rassismus und stellt fest, dass die Methoden der FARE-Kampagne nicht 1:1 auf den Sexismusbereich umsetzbar sind. Angesichts der Tatsache, dass der Bewusstseinsgrad bezgl. Sexismus im Fußball im deutschsprachigen Raum etwa der Wahrnehmung des Rassismusproblems vor zehn Jahre entspricht, wäre ein wichtiger erste Schritt die Skandalisierung der bestehenden Diskriminierung. Neben der Etablierung von Sexismus und Homophobie bzw. der Benennung des Problems als erstem Punkt lauten die weiteren vier Punkte eines von Verf. bei der „FARE Networking Conference“ im April 2005 vorgelegten Fünf-Punkte-Plans zur Bekämpfung von Sexismus und Homophobie: 2. Verantwortung übernehmen (Sexismus und Homophobie sind nicht nur Probleme von Frauen bzw. Schwulen und Lesben, sondern alle sind davon betroffen). 3. Einen Fokus in der alltäglichen Arbeit setzen. (Die Unterstützung und die Fokussierung auf den Frauenfußball führt zu einer stärkeren Identifikation von Fans, VereinsvertreterInnen und Fußballverantwortlichen mit dieser Sportart.) 4. Positive Beispiele hervorheben. (Es existieren bereits Initiativen und Projekte, die Sexismus und Homophobie durch positive Intervention entgegenwirken.) 5. Über Sexismus und Homophobie berichten. (Es liegt in der Verantwortung von FARE, das Schweigen um Sexismus und Homophobie im Fußball zu brechen und klar zu benennen, wo, wann und in welcher Form Sexismus und Homophobie geschehen.) Die Umsetzung dieser Punkte stellt Verf. zufolge zwar eine Herausforderung für FARE dar, dennoch steht für FARE der Fokus Rassismus weiterhin klar im Vordergrund. Eine Vermischung wäre weder für de einen noch den anderen Bereich sinnvoll. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)