Fanfreundschaften: Wenn Frankfurter mit Duisburgern mit St.-Paulianern mit Löwen mit Dortmundern mit Freiburgern

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Weber-Klüwer, Katrin
Erschienen in:"Holt Euch das Spiel zurück" Fans und Fußball
Veröffentlicht:Hildesheim: Verl. Die Werkstatt (Verlag), 1995, S. 201-211
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Fan
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201001001224
Quelle:BISp

Abstract

Die in der deutschen Fußballszene zu beobachtenden Fanfreundschaften unter gegnerischen Vereinen widersprechen Verf. zufolge dem Grundgedanken der Fankultur: „In der parteiischen, intoleranten, engstirnigen, mit einem Wort: sinnstiftenden Subjektive des klassischen Fans geht es nicht um das Goutieren ästhetischer Aktionen, sondern ums Siegen. Und der Gegner ist eben einzig und allein dazu da, als solcher gesehen, benannt, beschimpft und schließlich bezwungen zu werden.“ Vor diesem Hintergrund erscheint es logisch, dass Fanfreundschaften als „Kulturverfall der traurigsten Sorte“ die Sache des Fußballs „substantiell gefährden“. In dieser Situation gewinnt die britische Fußballszene Modellcharakter: „Denn, was sehen wir? Nichts. Keine Fanfreundschaften auf der Insel. Jedenfalls ist der britische Fan klug genug, offizielle kollektive Beziehungen zu Fans aus Vereinen der gleichen Liga zu unterlassen. Allenfalls lockere internationale Bande in der Art der europäischen Städtefreundschaften sind nachweisbar.“ Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)