Abstract

Empirische Daten belegen, dass in Deutschland derzeit von einer Aktivitätsquote der erwachsenen Bevölkerung von ca. 15 Prozent regelmäßig und 30 Prozent sporadisch Aktiven auszugehen ist. Auch lassen sich hohe Abbrecherquoten (beispielsweise 50 Prozent im Gesundheitssport) feststellen. In diesem Beitrag erfolgt eine systematische Analyse des Datenmaterials zu Sportpartizipation, Bindung und Dropout im Erwachsenensport. Vor dem Hintergrund der Erkenntnis, dass es sich bei der Sportpartizipation nicht um ein „Alles-oder-nichts-Phänomen“, sondern vielmehr um einen kontinuierlichen, zeitlichen Prozess handelt, erläutert Verf. verschiedene dynamische Modelle zur Erklärung der Sportpartizipation. Alle vorgestellten Modelle weisen die Gemeinsamkeit auf, dass sie erstens eine zeitliche Perspektive berücksichtigen, nach der es unterschiedliche Phasen der Verhaltensänderung gibt. Zweitens implizieren die Modelle, dass in unterschiedlichen Stadien verschiedene Determinanten oder psychologische Prozesse besonders relevant sind. Verf. stellt anschließend Theorien und Konzepte vor, die versuchen, Sporttreiben auf der Grundlage sozialkognitiver Theorien zu erklären, bevor die empirischen Befunde zur Bedeutung spezifischer Determinanten vorgestellt werden. Die Darstellung der Determinanten erfolgt unter Zugrundelegung einer Rahmenkonzeption für den Bindungsprozess, welche von fünf Merkmalsbereichen ausgeht: Person, Lebenskontext, Vorbereitung auf die Aktivität, unmittelbare Auseinandersetzung mit der Aktivität sowie Folgen und Wirkungen. Die Merkmale werden diesen Bereichen zugeordnet und diskutiert. Messerschmidt