Weiblichkeit und Sportlichkeit. Der Körper im Frauenfußball

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Krause, Sabine
Erschienen in:Aus der Halbdistanz : Fußballbiographien und Fußballkulturen heute
Veröffentlicht:Münster: Lit-Verl. (Verlag), 2007, S. 97-112, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201001000521
Quelle:BISp

Abstract

Der Schwerpunkt der von Verf. durchgeführten Arbeit zum Frauenfußball lag in einer Medienanalyse, deren Mittelpunkt zwei Tageszeitungen, zwei Frauenfußballmagazine sowie eine Internetseite waren. Bei den Tageszeitungen wurde die „Berliner Zeitung“ ausgewählt, weil Frauenfußball hier immer wieder ein Thema ist. Als zweite Tageszeitung wurden die „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ ausgewertet. Diese Zeitung ist zugleich Medienpartner des 1. FFC Turbine Potsdam. Der Zeitraum der Recherche reichte von September 1999 bis Juni 2005. In Abgrenzung zur Präsentation der Frauen und des Frauenfußballs in Tageszeitungen wurde die Frauenfußballmagazine „die elf“ und „FF-Magazin“ ausgewertet, um einen Eindruck zu gewinnen, wie sich der Frauenfußball selbst darstellt. Eine wichtige Ergänzung der Medienanalyse lag in der Feldforschung mit Stadionbesuchen bei Turbine Potsdam sowie in der Teilnahme am „1. Frauen- und Mädchenfußballkongress in Deutschland“ vom 7.-9. April 2005 in Köln. Die erhobenen Daten zum Frauenfußball in Deutschland wurden unter folgenden Aspekten gesichtet: [1] Körperbilder, [2] Körperstrategien, [2] Anforderungen an und Art des Auslebens der eigenen Vorstellungen von „Frau“, „Sportlerin“ und „Fußballerin“, [4] Art der Einbindung der Fremd- und Eigenpräsentation der Spielerinnen im öffentlichen Raum und aus diesen Darstellungen resultierendes Bild von Weiblichkeit und Sport. Im Resümee stellt Verf. fest, dass Frauenfußball nicht einfach als Inszenierung neutraler Körper im geschützten Raum des Spiels betrachtet werden kann. „Vielmehr muss die Kategorie ‚Körper’ in der Decodierung des Ereignisses ‚Frauenfußball’ immer mitgedacht werden, wobei die Betonung –‚Frauen’fußball oder Frauen‚fußball’ – zunächst keine Rolle spielt. Erst in der Auffassung durch die aktiven Sportlerinnen wird diese Unterscheidung deutlich. Die Sportlerinnen bevorzugen die Darstellung eines neutralen ‚Sportkörpers’ und damit den Frauen‚fußball’. Auf ‚dem Platz’ zählen in Deutschland die Fitness, sportive Eleganz und die Präsentation des Fußballkörpers. Der ‚weibliche Körper’ und der ‚private body’ werden ausgeklammert und kommen nur außerhalb des Sportes zum Tragen. Es wird auch darauf hingewiesen, dass die Medien in der Gestaltung der Körperbilder eine wesentliche Rolle innehaben und dadurch auf den Sport einwirken. „Des Weiteren spielt die Berichterstattung der Medien über den Frauensport eine entscheidende Rolle für das gesellschaftliche Ansehen und die Bewertung einer Sportart. Denn erst die unterschiedliche Berichterstattung schafft Differenzen zwischen männlichen und weiblichen Sportlern. In der Definition ‚Frauen’fußball wird somit die Differenz zwischen Frauenfußball und ‚richtigem’ Fußball erst geschaffen. Die Betonung des weiblichen Körpers in vielen medialen Darstellungen hebt auch die unterschiedliche Auffassung des Körpers im Sport hervor: während Fußballerinnen vom Sportkörper ausgehen, unterstreichen Medien oftmals den weiblichen Körper sowie gesellschaftliche Zuschreibungen an ihn. Auch in der Selbstdarstellung des Frauenfußballs kommen in unterschiedlicher Betonung sowohl der Fußballkörper wie auch der weibliche Körper der Spielerinnen zur Sprache, jedoch werden auch hier beide Strategien nur sehr selten zusammengedacht.“ Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)