Sportgeschichte aus der Sicht des Allgemeinhistorikers : methodische Zugriffe und Erkenntnispotentiale

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Pyta, Wolfram
Erschienen in:Sportgeschichte erforschen und vermitteln : Jahrestagung der dvs-Sektion Sportgeschichte vom 19.-21. Juni 2008 in Göttingen
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 2009, S. 9-21, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201001000094
Quelle:BISp

Abstract

Der geschichtliche Wandel des Sports und des Stellenwerts des Sports in der Gesellschaft lässt sich auch auf die Wissenschaft übertragen beziehungsweise in ihr wiederfinden. So ist es heute fast unabdingbar für Historiker sich auch mit dem Sport als Gegenstand der Wissenschaft zu beschäftigen. Hierzu bietet sich als Einstieg die Möglichkeit sich dem Sport und seiner Geschichte systematisch mittels der Hermeneutik zugriff zu verschaffen. Es wird der Frage nachgegangen, ob der Sport in sich selbst sinnhaft ist oder er durch die Betrachtung von außen erst seinen Sinn erlangt. Einen weitergehenden Zugriff auf Geschichtswissenschaftliche Aspekte des Sports bietet die Literatur- und Medienwissenschaft. So sollte, Verf. nach zu urteilen, die Geschichte des Sports in den Medien, aber auch die Bedeutung des Sports für die Medien von Historikern näher betrachtet werden. Es gilt die Frage zu klären, ob sportliche Großereignisse nur deshalb besser in Erinnerung bleiben, weil sie in den Medien präsent waren oder ob eine dauerhafte Medienpräsenz vielleicht sogar abwertend und kontraproduktiv auf den Sport wirken kann. Anknüpfend an diese Frage ist auch der Aspekt von „Sport und Erlebnis“ zu sehen. Hatte der Sport, zumindest in seiner „take-off“ Phase am Ende des 19. Jahrhunderts, die besondere Fähigkeit dem Erlebnis einen intensiven und authentischen Ausdruck zu verleihen? Wurden dadurch auch Begriffe wie Sport und Jugend zu einer fast synonymen Bedeutung gebracht? Dies Fragen gilt es, dem Autor nach zu urteilen, für den Aspekt von „Sport und Erlebnis“ zu klären. Sport gilt auch dann als Erlebnis, wenn wir es nur medial präsentiert bekommen und nicht selbst teilnehmen. Ist nun die Übertragung der dem Sport eigentlich immanenten Sinnhaftigkeit des realen Erlebnisses auf das passive konsumieren von Sportereignissen dem Sport selbst geschuldet? Die im Leistungssport vorherrschende „Überbietungslogik“ hat sicherlich seinen Anteil an dieser Veränderung mitgetragen. Die dauerhafte Konfrontation mit Dopingskandalen in den Medien allerdings auch. Allerdings hat die Medienpräsenz auch eine „gute Seite“. Ohne die dauerhafte Aufklärungsbereitschaft der Medien was das Doping im Sport angeht und die daraus resultierende Reaktion in der Bevölkerung, wären viele Sportarten heute sicherlich noch „verseuchter“ und undurchsichtiger. OSch