The Making of Männlichkeit in der Kabine

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Walter, Klaus
Erschienen in:Arena der Männlichkeit : über das Verhältnis von Fußball und Geschlecht
Veröffentlicht:Frankfurt a.M.: Campus-Verl. (Verlag), 2006, S. 99-112, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200912007786
Quelle:BISp

Abstract

In der symbolischen Ordnung des Amateurfußballs spielt der Duschraum eine wichtige Rolle. Der Blick auf das Geschlecht von Mit- und Gegenspielern gehört zum Duschen, das Gespräch darüber ist eher die (ethnische) Ausnahme. So wird der Mythos vom mächtigen Phallus des schwarzen Mannes auch im Fußball gepflegt. Wie bei den Profis ist Homosexualität auch bei de Amateuren ein Tabu. Wie bei Zweitklässlern ist auch beim Männerfußball schwul ein Schimpfwort. Ein zu lasch gespielter Pass ist ein schwuler Pass, ein zögerlich geführter Zweikampf ein schwuler Zweikampf. Ausgerechnet im homosozialen Raum der Kabine ist Homosexualität das Verbotenste. Im Gegensatz zu früheren Zeiten, als „elf Männer für neunzig Minuten Urlaub von der Ehe ungewaschen und ungekämmt auf einen Platz [gingen], um den herum fast nur Männer standen, [...] findet das akribische Selbstdesign heute nach und vor dem Spiel statt. Manche sehen aus wie italienische Fußballpopstars, manche wie schwule Postars. Ob das allerdings gleichbedeutend ist mit einer nachlassenden Homophobie darf bezweifelt werden.“ Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)