Von Medellín zum Mariannenplatz: Fußball-Kulturen aus aller Welt beim "streetfootballworldfestival 06"

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Haas, Claudia
Erschienen in:Anstoss: Die Zeitschrift des Kulturprogramms zur FIFA WM 2006, Nr. 5 (Juni bis August 2006)
Veröffentlicht:Berlin: Nationale DFB Kulturstiftung WM 2006 (Verlag), 2006, S. 48-52
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200912007612
Quelle:BISp

Abstract

Am 2. Juli 1994 wurde der kolumbianische Nationalspieler Andrés Escobar auf einem Parkplatz in seiner Heimatstadt Medellín erschossen. In der Schlusswoche der FIFA WM 2006 treten mitten im Kreuzberger Kiez 24 Teams zu einem Turnier an, dass es ohne den Mord an Escobar nicht gäbe: das „streetfootballworld festival 06“ – die erste Straßenfußball-WM. Denn die tödlichen Schüsse auf Escobar brachten etwas ins Rollen, aus dem über die Jahre hinweg das weltweite Straßenfußballnetzwerk „streetfootballworld“ wurde, dem mittlerweile mehr als 80 Straßenfußballprojekte angehören. Bei all diesen Projekten geht es um „Fußball als gemeinsame Sprache, als Zugang zur Gesellschaft, als Weg zur Überwindung von Hass und Gewalt, als Brücke zwischen den Kulturen.“ Streetfootballworld-Geschäftsführer Jürgen Griesbeck beschreibt das „festival 06“ als einen Meilenstein. Griesbeck war im Juli 1994 Gastdozent an der Universidad de Antioquia in Medellín. Geschockt vom Mord an Escobar, rief er die ersten Straßenfußballteams ins Leben. „Keine Waffen, keine Drogen – die ersten Gebote auf dem Platz. Außerdem: Gespielt wird fünf gegen fünf, ohne Schiedsrichter, die Regeln werden gemeinsam festgelegt.“ Griesbecks Mission lautet seit 1994: „die Kraft des Fußballs einsetzen gegen Gewalt, Drogen und Ausgrenzung. Die Leidenschaft für das Spiel nutzen, um Rassengrenzen zu überwinden, Aids zu bekämpfen, die Umwelt zu schützen.“ Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)