Abstract

In der Sportvereinsforschung fehlen bisher Studien und Analysen, die die aktuellen demographischen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Sportvereine, insbesondere auf die Fußballvereine, analysieren. Dabei wird vor allem die schnell wachsende und an gesellschaftlicher Bedeutung zunehmende Gruppe der Senioren vernachlässigt. Die Mitgliederprognostizierung des Deutschen Fußball-Bundes für das Jahr 2050 verdeutlicht, dass einzig die Gruppe der über 60-Jährigen zunimmt. Gegenwärtig und langfristig sehen sich die deutschen Fußballvereine einem Ungleichgewicht aus der demographischen Zunahme der älteren Bevölkerung und der Abnahme der fußballerischen Aktivität Erwachsener sowie einer geringen Bindungskraft des Fußballs ausgesetzt. Verf. beschäftigen sich im vorliegenden Beitrag mit folgender Fragestellung: 1. Wie sportlich aktiv sind ältere Mitglieder in Fußballvereinen? 2. Welche Angebotsstrukturen finden sich im Bereich des Freizeit- und Breitensports in Fußballvereinen? 3. Welche Bedeutung und Rolle nehmen der Freizeit- und Breitensport und Sport mit Älteren in Fußballvereinen ein? Zur Untersuchung dieser Fragestellungen wurden Vereinsverantwortliche schriftlich befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass eine lebenslange sportbezogene Sozialisation in Fußballvereinen nur schwer möglich ist. Der Aktivitätsgrad älterer Menschen nimmt nach deren aktiven Zeit ab, was sich in einer Abnahme der Anzahl älterer Mitglieder niederschlägt. Es mangelt insgesamt an systematischen Konzeptionen für den Freizeit- und Breitensport und den Sport mit Älteren. Zimek