Gerechtigkeit für Ernest Lee Jahncke – der IOC-Ausschluss 1936 des US-Boykott-Befürworters und seine Rehabilitation

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Kurth, Katja
Erschienen in:Olympismus - Erbe und Verantwortung : Olympism - heritage and responsibility
Veröffentlicht:Kassel: Agon-Sportverl. (Verlag), 2008, S. 109-120, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
USA
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200909005004
Quelle:BISp

Abstract

Ernest Lee Jahncke, der durch den vorliegenden Beitrag eine Rehabilitation erfahren soll, wurde 1877 in New Orleans geboren und engagierte sich in Organisationen der Wirtschaft und des Sports. Zwischen 1929 und 1932 war er Unterstaatssekretär für Marine-Angelegenheiten im Innenministerium in Washington, 1927 wurde er bei Abwesenheit in Monte Carlo zum dritten IOC-Mitglied aus den USA benannt. Er war nur ein einziges Mal, im Juli 1932, bei einer Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees anwesend. Im Herbst 1935 äußerte er sich klar zugunsten eines Boykotts der US-amerikanischen Sportler der Spiele in Berlin und verstieß damit nach Meinung des IOC gegen die olympische Ideologie. Er wurde im Juni 1936 seines Amtes als offizielles Mitglied enthoben. Zuvor hatte es einen Briefwechsel zwischen Jahncke, Baillet-Latour und Lewald gegeben, dessen Inhalte hier resümiert werden. Baillet-Latour sah offenbar in Jahncke einen Verräter in den eigenen Reihen, obschon dieser betont hatte, dass er genau den olympischen Idealen folge, wenn er den Boykott der Spiele forderte. In der US-amerikanischen Presse wurde die Amtsenthebung Jahnckes kontrovers debattiert. sasch