Abstract

Das Ziel der vorliegenden Studie war die Bestimmung von dreidimensionalen kinematischen (Gelenkwinkel, Winkelgeschwindigkeit) und kinetischen Parametern (Bodenreaktionskraft, Gelenkmoment, mechanische Leistung und Arbeit) der Gelenke der unteren Extremität beim Vorfuß- und Rückfußlaufen. Darüber hinaus sollte erhoben werden, ob aufgrund der Bewegungsausmaße der Gelenke und den Belastungen höhere Risiken für die Entstehung von laufassoziierten Verletzungen und Überlastungsschäden für eine der beiden Techniken bestehen. Dazu wurden 19 Probanden getestet, die jeweils fünf valide Läufe über eine 25 Meter lange Laufbahn absolvierten. Die Auswertung der Läufe ergab folgende wesentliche Ergebnisse: a) die Bodenkontaktzeit ist beim Vorfußlaufen trotz gleicher Laufgeschwindigkeit signifikant kürzer als beim Rückfußlaufen; b) bezüglich der Bodenreaktionskräfte lassen sich ebenfalls Unterschiede zwischen Vorfuß- und Rückfußlaufen erkennen; c) bei der mechanischen Leistung besteht für das Hüftgelenk eine Hauptphase, in der Leistung generiert wird, bei Knie- und Sprunggelenk zeigen sich hingegen zwei Hauptphasen (Absorption und Generation), die Leistung im Metatarsophalangealgelenk ist nur durch eine Phase der Leistungsabsorption geprägt. Es zeigt sich also, dass während der Bodenkontaktphase sowohl Energie absorbiert als auch generiert wird. Beim Vorfußlaufen hat das Sprunggelenk den größten Anteil an der gesamten absorbierten und generierten Energie, beim Rückfußlaufen hingegen wird die meiste Energie durch das Kniegelenk absorbiert und durch das Sprunggelenk generiert. Ob diese Unterschiede zwischen dem Vorfuß- und Rückfußlaufen eine Relevanz bezüglich des Auftretens von laufassoziierten Verletzungen haben muss in weiteren Studien geklärt werden. AGa