Psychomotorik und Salutogenese – Schnittpunkte

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Liebisch, Reinhard; Quante, Sonja
Erschienen in:Haltung und Bewegung
Veröffentlicht:19 (1999), 2, S. 13-20, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0178-3033
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200908003952
Quelle:BISp

Abstract

Die meisten Konzepte der Gesundheitsförderung beruhen auf der Minimierung der Risikofaktoren (sog. Risikofaktoren-Konzepte) und sind betont medizinisch an Einzelkomponenten orientiert und daher im ganzheitlichen pädagogischen Zusammenhang der Gesundheitsförderung bei Kindern nicht geeignet. Da bei Kindern die tatsächlichen Risikofaktoren in Beschädigungen des Selbstwertgefühls z. B. durch ständige soziale Unerwünschtheit, in einer Behinderung des Könnensoptimismus und in aufgezwungenen Maßnahmen liegen, die keine Faszination auslösen, scheint das Salutogenese-Modell besser geeignet zu sein. Bei diesem steht nicht die Frage nach den Risikofaktoren im Mittelpunkt, sondern die Frage, was den Menschen trotz hoher Risikofaktoren gesund bleiben lässt. Ein wesentlicher Schutzfaktor ist der Kohärenzsinn, der das Vorhandensein eines allgemeinen, dauerhaften und dynamischen Gefühls der Zuversicht beschreibt, das wiederum nur über eine umfassende Persönlichkeitsentwicklung zu erreichen ist. Hier zeigen sich Schnittpunkte zur ganzheitlich-humanistischen Psychomotorik, die durch eine enge Verknüpfung des Körperlich-Motorischen mit dem Geistig-Seelischen gekennzeichnet ist. Die gleichzeitige Vermittlung von Körper-, Material und Sozialerfahrungen bietet dabei vielfältige Ansatzpunkte einer Entwicklungs- und Gesundheitsförderung, die im Einklang mit dem Slautogenese-Modell stehen. Amendt