Abstract

Der moderne Leistungssport ist nahezu symbiotisch mit der Sportwissenschaft verbunden, d.h., wissenschaftliche Erkenntnisse sind besonders im Leistungssport Garant über Sieg oder Niederlage, Tränen oder Triumphe. Unter Berücksichtigung der sportwissenschaftlichen Anfänge und Entwicklungen ab den 1890er Jahren widmet sich der Text dem beginnenden Verwissenschaftlichungsprozess des Sports, v. a. repräsentiert durch die Ausbildungs- und Forschungsstätte Deutsche Hochschule für Leibesübungen (DHfL), bei deren Konzeptionalisierung und Leitung Carl Diem federführend wirkte. Die Gründung der DHfL am 15. Mai 1920 markierte die erste weithin sichtbare Institutionalisierung einer noch jungen Sportwissenschaft mit ihren anthropometrischen, psychologischen sowie physiologischen Leitdisziplinen und Untersuchungsmethoden. Die zahlreiche Forschungszweige in den Laboratorien der DHfL widmeten sich dabei sportwissenschaftlichen Untersuchungen die stellenweise unter Einsatz von komplexen Technologien und Messmethoden immer spezifischere Details des Sportlerkörpers zu begreifen und beschreiben versuchten. Ziel des wissenschaftlichen Einsatzes war es, durch die Erfassung "harter und exakter" Daten Erkenntnisse über die Effekte bzw. Auswirkungen sportlicher Betätigung und wissenschaftliche Informationen für eine disziplinspezifische, leistungssteigernde Trainingsplanung zu sammeln sowie wissenschaftlich begründet den gesundheitlichen und gesellschaftlichen Nutzen des Sports zu unterstreichen. Verf.-Referat