Determinanten der Sportaktivität und der Sportart im Lebenslauf

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Determinants of exercise level and type in a life-course perspective
Autor:Klein, Thomas
Erschienen in:Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie
Veröffentlicht:61 (2009), 1, S. 1-32, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0023-2653, 1861-891X
DOI:10.1007/s11577-009-0040-2
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200905002558
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Der Beitrag untersucht die Einflüsse der Schichtzugehörigkeit, des beruflichen und familiären Lebenslaufs, eines Wohnortwechsels, des Alters, der Generationszugehörigkeit und des Geschlechts auf die sportliche Aktivität. Dabei erlaubt eine längsschnittliche, lebenslaufbezogene Analyse zwischen den (oft unterschiedlichen!) Bedingungen für die (Wieder-) Aufnahme einer Sportaktivität und denen für ihre Beendigung zu unterscheiden. Der Beitrag differenziert zudem zwischen einer Vielzahl von Sportarten, wodurch unterschiedliche Motivationen und Barrieren des Sporttreibens beleuchtet werden. Datengrundlage ist eine retrospektive Repräsentativbefragung von 50- bis 70-Jährigen in Baden-Württemberg. Die Ergebnisse zeigen, dass höhere Bildung die Sportaktivität erhöht, während sich eine körperlich anstrengende Arbeit und bei Frauen auch Kindererziehung reduzierend auswirkt. Für den Bildungseinfluss zeigt sich eher kulturelles als ökonomisches Kapital ausschlaggebend. Weitere Faktoren wie Erwerbstätigkeit, Partnerschaft, Wohnortwechsel sowie Alter und Kohortenzugehörigkeit haben eher komplexere Auswirkungen auf die Sportaktivität. Eine Erwerbstätigkeit reduziert zwar die Einstiegsrate in sportliche Aktivität, ebenso aber auch die Ausstiegsrate. Eine Partnerschaft begünstigt zwar die Verbreitung sportlicher Aktivität, dennoch erhöht aber der Beginn einer Partnerschaft auch die Ausstiegsrate. Ein Wohnortwechsel ist sowohl Anlass, mit einer Sportaktivität zu beginnen, als auch für einen drop out. Zunehmendes Alter geht erstaunlicherweise bis in einen Altersbereich von über 50 Jahren mit einer zunehmenden Verbreitung sportlicher Aktivität einher, besonders bei Frauen. Die Analysen zu den sportartspezifischen sozialen Unterschieden der Sportaktivität können im Rahmen von Gesundheitsprogrammen dazu beitragen, wissenschaftlich begründete Empfehlungen zur Förderung jeweils spezifischer sportlicher Aktivität in unteren Bildungsschichten, in höheren Altersgruppen und in anderen Sozialgruppen zu geben, deren Lebensstil eher inaktiv ist. Verf.-Referat

Abstract des Autors

This paper investigates the impact of social class, occupational and family lifecourse, relocation, age, generation and gender on exercise. Longitudinal, life course-oriented analysis enables identification of the (often diverse) conditions for (re-)uptake and discontinuation of exercise. The paper takes a detailed look at different types of exercise, enabling exploration of the various motivating influences and barriers involved. The database is a retrospective representative survey of the 50 to 70 year old population of Baden-Württemberg, Germany. The results show that higher educational qualifications are associated with higher levels of exercise, whereas manual labor and – among women – childcare are associated with lower levels of exercise. With respect to the impact of education, cultural rather than economic capital seems to be the determining influence. Other factors – (un-)employment, partnership, relocation, age and cohort – tend to have more complex effects on exercise. Though being a member of the workforce reduces the likelihood of starting to exercise, it also reduces the likelihood of dropping out. Though partnership encourages the dissemination of exercise, initiation of a relationship is also associated with a higher incidence of discontinuation . Relocation prompts both initiation and discontinuation of exercise. Surprisingly, up to the over-50 age group, increasing age is associated with an increased prevalence of physical activity, especially among women. The results of analysis of social differences in terms of types of physical activity can be used in health programs to provide scientifically founded recommendations for the promotion of specific types of physical activity for lower educational groups, seniors, and other social groups whose lifestyle tends to be inactive. Verf.-Referat