Sportstudenten in der ersten Reihe : vor 75 Jahren wurde das weltbekannte Institut von Dr. Magnus Hirschfeld geplündert

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Peiffer, Lorenz
Erschienen in:Olympisches Feuer
Veröffentlicht:58 (2008), 3, S. 62-65
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0471-5640
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200901000144
Quelle:BISp

Abstract

Sportstudenten der Deutschen Hochschule für Leibesübungen stürmten am 6. Mai 1933 gegen 9:30 Uhr das von Dr. Magnus Hirschfeld gegründete renommierte Institut für Sexualwissenschaft und zerstörten das gesamte Inventar der Lehreinrichtung einschließlich ihrer wissenschaftlichen Güter (Bibliothek). Diese konzentrierte Aktion, die im Kreise der deutschen Turnbewegung und der deutschen Turnerjugend große Unterstützung fand, zielt darauf ab, alles zu vernichten, was nicht dem Deutschtum“ entsprach. Der Gründer des gleichnamigen Instituts Dr. Magnus Hirschfeld lebte zum Zeitpunkt der Plünderungsaktion bereits in Frankreich, weil er schon zu Beginn der 30er Jahre wegen seiner jüdischen Herkunft und wegen seiner Homosexualität von den Nazis angefeindet wurde. Die Deutsche Turnerschaft mit samt ihren Verbänden war bereits vor den Plünderungen mit der Aufnahme des „Arierparagraphen“ ideologisch gleichgeschaltet worden und duldete keine jüdischen Mitglieder mehr. Lemmer