Hochleistungssport braucht Vertrauen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Anders, Georg
Erschienen in:Olympisches Feuer
Veröffentlicht:58 (2008), 3, S. 8-10
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0471-5640
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200901000130
Quelle:BISp

Abstract

Der Hochleistungssport kann nur funktionieren, wenn alle Beteiligten die ethisch-moralischen Regeln des „Fairplay“ befolgen und sich gegeneinander vertrauen. Der Spitzensport hat in den letzten Jahren wegen seiner „immanenten Maximierungslogik“, wegen seines radikalen Zwangs zu Rekorden und „Siegercodes“ und wegen des ausufernden Konkurrenzprinzips jedoch einen erheblichen Vertrauensverlust innerhalb seines Systems und in der Öffentlichkeit ausgelöst und das Prinzip der Chancengleichheit verletzt. Sicherung von Identität und Glaubwürdigkeit sind weitgehend verloren gegangen, weil auf der einen Seite die Athleten und ihre Betreuer zum Zwecke der Leistungssteigerung immer häufiger zu unerlaubten Mitteln (Doping, Bestechung von Schiedsrichtern) greifen, auf der anderen Seite aber auch Funktionäre, Manager und Sponsoren zu wenig Druck auf die Sportler ausüben, dies zu unterlassen. Nachlassendes Vertrauen führte in der Finanzwelt zum großen „Crash“ an den Börsen, eine Entwicklung, die nach Meinung von Verf. auch dem Hochleistungssport drohe, wenn dieser nicht schnell zu seinem humanistischen Wertgefüge zurückkehre. Lemmer