Erfahrung von Differenz : Grundlage reflexiver Körper-Erfahrung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Franke, Elk
Erschienen in:Body turn : Perspektiven der Soziologie des Körpers und des Sports
Veröffentlicht:Bielefeld: Transcript-Verl. (Verlag), 2006, S. 187-206, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200811004070
Quelle:BISp

Abstract

Dieser Beitrag behandelt die Erfahrung von Differenzen als Grundlage zur Reflexion von Handlungen. Dabei wird nach einer kurzen geschichtlichen Einleitung über das "Selbst" anhand von Literaturbeispielen erläutert, inwieweit die "Selbst-Setzung" oder der "Blick der anderen" auf das Selbst wirken. Die Frage nach der Positionierung des Subjekts sowie nach seiner Akzeptanz als reflexives Selbst wird gestellt und anhand unterschiedlicher Beurteilungen der Literatur skizziert. Im Folgenden werden Bourdieus Habitus-Konzept und das Selbst besprochen, in dem Erfahrungen innerhalb spezifischer Klassenverhältnisse zu besonderen Anpassungen führen. Automatisierte Handlungen sind demnach die Folge. Die Kritik an diesem Ansatz wird diskutiert, Beispiele pro und contra werden gegeben. Anhand konkreter Beispiele von Pianisten und Turnern wird im Nachhinein diskutiert, wie Handlungsprozesse während der Ausführung bzw. reflektiv, also nach dem Vollzug, korrigiert und als Erfahrung genutzt werden können. Die Frage nach der Anwendung von Erfahrungen wird im späteren Verlauf diskutiert. Hier macht Verf. anhand weitergehender Fragestellungen deutlich, wie ein Zusammenspiel von sprachlichen Ordnungsmustern, Prozess-Erfahrungen im und nach dem Vollzug vollzogen werden kann. Dazu nutzt er sog. "Schwellen-Erfahrungen" und "Zwischen-Ereignisse", die er am Beispiel eines Skiläufers erklärt. Der Aneignung des Fremden gehen Differenzbedingungen zur Normalität voraus (Abhang, rutschen) und werden als solche erkannt und als fremde Bedingungen anerkannt. Es folgen Hinweise dazu, wie solche Prozess-Erfahrungen und deren spezifische Erfahrungsmerkmale zu erkennen und zu deuten sind. Dazu werden drei Aspekte genannt: 1. Das Medium, wie das Licht zum Sehen z.B. eines Abhangs. 2. Das Werkzeug und die Technik, also der Ski. 3. Die Medialität, also das Reflektionspotenzial welches das Handeln begleitet oder in zeitlicher Differenz zur Handlung Formen sprachlicher oder anderer Präsentation nutzt. Abschließend gibt der Verf. eine Resümee seiner Arbeit und fasst die Ausführungen kurz zusammen. Orthmann