Einfluss von Ausdauerbelastungen unterschiedlicher Intensität auf die Orthostasereaktion

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Otte, Mathias
Gutachter:Heck, Hermann; Lemke, Bernd
Veröffentlicht:Bochum: 2006, 123 S., Lit.
Forschungseinrichtung:Universität Bochum / Fakultät für Sportwissenschaft / Lehrstuhl Sportmedizin und Sporternährung
Hochschulschriftenvermerk:Bochum, Ruhr-Univ., Diss., 2006
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation Graue Literatur
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200811004040
Quelle:BISp

Abstract

Die komplexen Mechanismen der kurzfristigen und langfristigen Kreislaufregulation bei der Änderung der Körperposition vom Liegen zum Stehen, der Orthostase, sind seit einiger Zeit Gegenstand der Forschung. Neben der klinischen autonomen Testung der Orthostasestabilität und Abklärung synkopaler Symptome, wird die Fähigkeit zur Kreislaufstabilisation immer mehr in Verbindung mit dem Sport gebracht. So können Auswirkungen von Belastungseinflüssen unterschiedlicher Intensität und Dauer auch die komplexen Regelmechanismen der Orthostasereaktion beeinflussen und somit deren Stellgrößen verändern. Für die Blutdruckregulation werden Interaktionen v.a. auf neurohumoraler Ebene unter Einbindung vieler Organsysteme (Herz, ZNS, ANS, Niere, Nebenniere u.a.) und des Gefäßsystems vermutet. Für die Regenerationsvorgänge der einzelnen Funktionssysteme nach körperlichen Belastungen sind unterschiedliche Zeitverläufe bekannt. Erst wenn es gelingt, Belastungseinflüsse auf die Auslenkungen der wesentlich beteiligten Funktionskreise objektiv zu erfassen wird es möglich sein, Schritt für Schritt Belastungseinflüsse auch auf die Orthostasereaktion interpretieren zu können. Auf der Ebene des autonomen Nervensystems stellt in diesem Zusammenhang die Herzfrequenzvariabilität einen möglichen objektiven Parameter dar. Bisweilen sind die Veränderungen der autonomen Tonuslage durch körperliche Belastungen überwiegend für die liegende Körperposition erhoben worden. Weil unterschiedliche autonome Regulationen zwischen dem Liegen und Stehen anzunehmen sind, erscheint es besonders wichtig, Belastungseinflüsse auf die Veränderungen der autonomen Regulationen während Messungen in liegender und stehender Körperposition isoliert zu betrachten, und durch Vergleich die Auswirkung auf die autonome Anpassungsreaktion bei Orthostase zu transferieren.
Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, den Einfluss von Ausdauerbelastungen unterschiedlicher Intensität auf die reflektorische und tonische Orthostasereaktion anhand von Parametern der HRV und des 30/15-Quotienten zu bestimmen.
Der Belastungseinfluss spiegelt sich tendenziell in einer gestörten tonischen und reflektorischen Orthostasereaktion in der Nachbelastungsphase wider. Die Interpretation wird jedoch besonders bei orthostatischer Belastung aufgrund multipler Störvariablen wesentlich erschwert und kann nur eingeschränkt beurteilt werden. Erst wenn die Bedeutung weiterer interner und externer Einflussfaktoren sichergestellt ist, und messtechnisch bedingte Störvariablen ausgeschaltet werden, können Belastungseinflüsse unterschiedlicher Intensität auf die Orthostasereaktion präziser eingestuft und evtl. auf trainingsphysiologischer oder therapeutischer Ebene genutzt werden. (Streppelhoff unter Verwendung von wörtlich übernommenen Textpassagen)