Die Bedeutung sensomotorischer Effekte in der Einlagenversorgung bei Läufern - Eine Analyse zur Aktivität der sprunggelenksstabilisierenden Muskulatur und der Beschwerdesymptomatik bei Läufern mit laufspezifischen Beschwerden

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:The importance of sensomotoric effects of insoles in runners : an analysis of the activity of the muscles stabilizing the ankle as well as the discomfort of runners with running related injuries
Autor:Kimmich, Nina
Gutachter:Mayer, Frank; Erggelet, Christoph
Veröffentlicht:Freiburg i. Br.: Universität Freiburg / Medizinische Klinik / Abteilung für Rehabilitative und Präventive Sportmedizin (Verlag), 2006, 105 S., Lit.
Hochschulschriftenvermerk:Freiburg (Breisgau), Univ., Diss., 2006
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation Graue Literatur
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200810003583
Quelle:BISp

Abstract

In den letzten Jahrzehnten wurden bei Ausdauerläufern eine hohe Prävalenz und steigende Inzidenz laufspezifischer Beschwerden des Stütz- und Bewegungsapparates insbesondere im Bereich der unteren Extremität verzeichnet. In der Therapie dieser Beschwerden hat sich eine Einlagenversorgung bewährt. In der Vergangenheit wurden positive Einlageneffekte auf die Ausrichtung bzw. Bereinigung von Achs- und Skelettfehlstellungen zurückgeführt. Neuere Studien plädieren jedoch für sensomotorische Effekte. In der vorliegenden Studie sollte erstens geklärt werden, ob durch eine Einlagenversorgung ein Behandlungserfolg in Form einer Beschwerdereduktion zu erzielen war. Zweitens sollte durch einen Vergleich zwischen Läufern mit und ohne Beschwerden geklärt werden, ob Unterschiede im Aktivierungsmuster der sprunggelenksstabilisierenden Muskulatur mit Beschwerden assoziiert sein könnten. Drittens sollten in einer prospektiven randomisierten Studie mit Läufern mit laufspezifischen Beschwerden Interaktionen zwischen der Beschwerdesymptomatik und Veränderungen der muskulären Aktivierungsmuster als Reaktion auf Einlagen aufgezeigt werden. Hierzu wurden 25 Läufer männlichen Geschlechts ohne und 51 Läufer mit laufspezifischen Beschwerden eingeschlossen. Die Auswertung der Beschwerdeentwicklung der Läufer mit Beschwerden ergab eine Schmerzreduktion von bis zu 50% über den zehnwöchigen Gesamtbeobachtungszeitraum und rechtfertigt somit den Einsatz einer Einlagenversorgung in der Therapie laufspezifischer Beschwerden. Als geeignetster Fragebogen stellte sich hierbei der Pain Disability Index heraus. Die Erfassung der Aktivierungsmuster der sprunggelenkssatbilisierenden Muskulatur erfolgte mittels der Oberflächenelektromyographie unter laufbandergometrischer Belastung bei 12km/h. Der Vergleich zwischen Läufern mit und ohne Beschwerden ergab bezüglich ihrer muskulären Aktivierungsmuster keine Unterschiede. Beide Läufergruppen weisen somit ein ähnliches Stabilisierungsverhalten auf. Die positive Entwicklung im Schmerzbereich der Läufer mit Beschwerden konnte jedoch nur mäßig mit Veränderungen der Sprunggelenksstabilität in Zusammenhang gebracht werden. Die Amplitudenparameter und die meisten Zeitparameter der Mm. peronaeus longus et tibialis anterior waren durch eine Intervention in Form von Einlagen kaum zu beeinflussen. Die größten Veränderungen fanden sich in Form einer deutlichen Zunahme der Co-Kontraktionszeit innerhalb der Einlagengruppe. Interessant war dabei der größere Einfluss der Einlagenversorgung auf das beschwerdefreie Bein. Die längere Co-Kontraktionszeit dürfte eine vermehrte Stiffness im Sprunggelenk bedingen. Einlagen könnten so über eine Zunahme der Stiffness zu einer kontrollierteren Bewegungsführung während des Abrollvorgangs führen. Möglicherweise erklärt dies die vorgefundene Beschwerdereduktion. Verf.-Referat

Abstract

In the past decades an increasing prevalence and incidence of running related injuries of the musculoskeletal system in long distance runners could be seen, especially in the lower extremities. As a therapy of these complaints insoles are proven. In the past positive effects of insoles were related to its influence on aligning the skeleton. New studies however assess on sensomotorical effects. On the one hand should be evaluated in (this present) study (at hand) whether a therapeutic success consisting of a pain reduction could be achieved by insoles. On the other hand it should be known whether differences in the activation of the muscles stabilizing the ankle could be associated with complaints by comparing runners with and without complaints. Furthermore, interactions between complaints and changes in muscle activation as a reaction to insoles should be made clear by a prospective randomized trial including runners with complaints. Therefore, 25 male runners without and 51 with running related injuries were included/tested. The analysis of the development of complaints seen in runners with running related injuries showed a decrease of pain up to 50% within the ten weeks of the trial and therefore justifies the use of insoles in the therapy of running related injuries. Therefore, the Pain Disability Index proved to be most suitable. The activation of the ankle-stabilizing muscles was determined by surface-electromyography while running on a treadmill with 12km/h. The comparison of runners with and without complaints revealed no differences concerning their muscle activation. Both groups of runners show a similar behaviour of stabilization. However, the decreasing pain in runners with complaints could be only modestly related to changes in ankle stability. The amplitude parameters and most of the time parameters of the peronaeus longus and tibialis anterior muscles could barely be influenced by an insole intervention. The greatest effects could be seen in the insole group by a distinct increasing co-contraction time. Remarkable was the greater influence of insoles on the complaintless lower extremity. The longer co-contraction time could induce a greater stiffness in the ankle. By this, insoles could induce a more controlled motion during touch-down and ground-contact-phase by increasing the stiffness. Possibly, this can explain the seen reduction in complaints. Verf.-Referat