Abstract

Um das Ziel ihrer Studie, die Bestimmung der Ausprägung der Maskulinität bzw. Femininität im Handball zu erreichen, haben die Autoren in Anlehnung an die Methodik von Sandra Bem Spielerinnen der russischen Super-Handballliga und Nationalmannschaft untersucht und sind dabei zu folgenden Ergebnissen gelangt: 1. Bei den meisten Handballspielern zeigt sich ein signifikanter Grad der Androgynie im Vergleich zu anderen Merkmalen der Ausprägung der Geschlechterrollenbesonderheiten. Dabei hat bei den meisten Handballspielerinnen die Androgynie eine Neigung zu femininen und bei den Handballspielern zu maskulinen Eigenschaften; 2. Es lassen sich Besonderheiten der Spielerinnen und Spieler beobachten hinsichtlich eines ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus selbst bei Spielern auf gleichen Positionen; 3. Bei 14 % der Handballspielerinnen auf der Position der „Regisseurin“ ließen sich deutlich ausgeprägte maskuline Eigenschaften und bei 9 % der Handballspieler feminine Eigenschaften finden; 4. Offensichtlich brauchen Männer auf dieser Spielposition feminine Eigenschaften, die es ihnen ermöglichen, Gewandtheit in der Taktik der Spielführung zu entwickeln, Spielerinnen brauchen maskuline Eigenschaften, um die Mannschaft führen zu können; 5. Die Kenntnis dieser Besonderheiten sollte dem Trainer zusätzliche Möglichkeiten bieten, die Mannschaft zu führen, indem er sorgfältig die individuelle Vervollkommnung eines jeden Spielers bzw. einer jeden Spielerin unter Beachtung ihrer Besonderheiten und Möglichkeiten programmiert. Schnürer