Abstract

Verf. geht der Frage nach, ob Sportvereine als politische Sozialisationsinstanzen für ihre Jugendlichen fungieren. Einer Darstellung wesentlicher Grundzüge der Sozialkapital-Debatte folgt eine Erörterung der Befunde des DJI-Jugendsurvey 1997 und der Shell-Jugenstudie 2000. In beiden empirischen Untersuchungen lag der Anteil politisch interessierter Sportvereinsmitglieder über dem der Nicht-Mitglieder. Unter den ehrenamtlich engagierten jugendlichen Sportvereinsmitgliedern war der Anteil politisch interessierter Jugendlicher größer als unter den nicht-ehrenamtlich aktiven Mitgliedern. Verf. hält als Fazit der Untersuchungen fest, dass die Zusammenhänge zwischen politischem Interesse und Sportvereinsmitgliedschaft signifikant waren, weist aber auch darauf hin, dass spezielle politische Orientierungen und Verhaltensweisen nicht berücksichtigt wurden und aufgrund fehlender längsschnittlicher Befunde keine Aussage zu Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen gemacht werden kann. Messerschmidt