Sind Sportvereine steuerbar? Zur Begrenztheit der Rationalität bei Entscheidungsprozessen in Sportvereinen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Nagel, Siegfried
Erschienen in:Steuerung im organisierten Sport : Jahrestagung der dvs-Sektion Sportsoziologie vom 25.-27. September 2006 in Paderborn
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 2008, S. 149-155, Lit.
Forschungseinrichtung:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Sektion Sportsoziologie
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200809003165
Quelle:BISp

Abstract

Betrachtet man das Zustandekommen von Entscheidungen in Sportvereinen, so scheinen vor allem Zufälligkeit und Intuition sowie Interessen einzelner Mitglieder und nicht kollektive Vereinsziele die wesentliche Rolle zu spielen. Ausgehend von dieser Überlegung geht Verf. im vorliegenden Beitrag der Frage nach, inwieweit strategische Entscheidungen in Sportvereinen rational ablaufen bzw. überhaupt rational ablaufen können. Dabei wird unter rationalem Entscheiden das Alternativen bedenkende Handeln mit den Komponenten Problemdiagnose, Kriterienformulierung, Alternativensuche, Alternativenbewertung- und auswahl, Implementation sowie Evaluation verstanden. Als Bezugsrahmen für die empirische Analyse von Entscheidungsprozessen in Sportvereinen wird das sog. „Papierkorb-Modell“ vorgestellt, dessen Kerngedanke die Annahme ist, dass Entscheidungsprozesse nicht aus einer linearen Abfolge von Entscheidungsschritten, sondern aus vier „Strömen“ (Probleme, Entscheidungsgelegenheiten, Teilnehmer und Lösungen) bestehen, die mehr oder weniger zufällig zusammenfließen. Auf der Basis dieses Modells skizziert Verf. Befunde qualitativer Fallstudien zu Entscheidungsprozessen in Sportvereinen und kommt zu dem Schluss, dass diese nur in begrenztem Maß rational geprägt sind. Messerschmidt