Aufmerksamkeit und ihr Zusammenhang mit Verletzungsrisiko im Sport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Würth, Sabine; Alfermann, Dorothee
Erschienen in:BISp-Jahrbuch : Forschungsförderung ...
Veröffentlicht:2007, 2006/07, S. 295-299, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200808002742
Quelle:BISp

Abstract

In zahlreichen Untersuchungen wurden im Zusammenhang mit Sportverletzungen bislang vor allem kognitive Fähigkeiten, wie periphere Wahrnehmung und Reaktionszeiten untersucht. Dem Umstand, dass Stimuli, wie sie z.B. in einem Sportspiel auftauchen, auch einen motivationalen und emotionalen Aspekt haben, wird dabei nur unzureichend Rechnung getragen. Die vorliegende Untersuchung geht folgenden Fragen nach: 1. Neigen Personen, die in ihrer Sportart bereits schwere Verletzungen erlitten haben dazu, Bilder mit Verletzungssituationen eher zu vermeiden? 2. Verändert sich bei Personen mit signifikanter Verletzungsgeschichte bei der unterschwelligen Aktivierung einer Verletzungssituation die Reaktionszeit? 3. Wird diese durch eine zusätzlich induzierte Stresssituation beeinflusst? Zur Überprüfung dieser Fragen wurden zwei Studien konzipiert. Studie eins untersuchte die frei gelenkte Aufmerksamkeit auf neun sportartspezifischen Bildern unterschiedlichen affektiven Gehalts mittels Blickbewegungskamera. In Studie zwei wurde ein Reaktionszeitexperiment auf dem Paradigma des affektiven Primings realisiert. Untersucht wurden Sportlerinnen und Sportler aus den Sportarten Handball, Basketball und Hockey. Verletzungsanfällige Athleten und Athletinnen zeigten in dieser Studie ein charakteristisches Reaktionsmuster, das durch Schnelligkeit, aber auch Fehleranfälligkeit geprägt ist. Besonders extrem tritt dieses Muster zu Tage, wenn unterschwellig Reize in Form von verletzungsintensiven Bildern aus der jeweiligen Sportart dargeboten werden. Auf die konkrete Spielsituation übertragen, könnte ein derartiges Reaktionsmuster in überhasteten, ungenauen Bewegungen resultieren, die wiederum die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Verletzung erhöhen. Eigene Verletzungsszenarien sollten demnach verarbeitet und durch positive Bilder ersetzt werden. Zimek