Blickbewegungsdiagnostik bei Hockeynationalspielern und ihre Trainingsimplikationen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Roth, Klaus; Schorer, Jörg-Ralph; Peters, Bernhard
Erschienen in:BISp-Jahrbuch : Forschungsförderung ...
Veröffentlicht:2007, 2006/07, S. 241-244, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200808002733
Quelle:BISp

Abstract

Es hat sich gezeigt, dass sich Experten von Novizen durch eine bessere Antizipationsleistung und Mustererkennung unterscheiden. Im Mittelpunkt dieser Untersuchung steht eine Blickbewegungsdiagnostik von Hockeyschützen bei Strafecken und eines Torhüters bei Siebenmetern. In diesen spielentscheidenden Situationen ist weniger die motorische Ausführung, als vielmehr die antizipatorische Leistung von Bedeutung. Die Untersuchung wurde mit zwei Strafeckenhauptschützen und einem Hockeynationaltorhüter durchgeführt. Aus der Studie lassen sich drei Implikationen für die Trainingspraxis ableiten. Für die Strafeckenschützen wäre es eine Erleichterung, wenn sie die Blickfixationen vom Ball weglenken und hierdurch länger die Reaktionen der gegnerischen Abwehrspieler beobachten könnten. Dies könnte durch eine Kontrolle des Balles durch peripheres Sehen erreicht werden. Für den Torhüter ist eine Sakkade für die Ballabwehr von besonderer Relevanz. Daher könnte ein weiterer Trainingsschwerpunkt die Verkürzung der Latenzzeit für die Sakkade der Torhüter sein. Die dritte Trainingsimplikation ergibt sich indirekt aus den Blickbewegungsaufnahmen. Geplante Täuschungen der Abwehrspieler können also direkt nach dem Abwenden des Blickes des Hauptstrafeckenschützens von der Abwehr abgebrochen werden und die tatsächlich geplante Aktion eingeleitet werden. Konkret lässt sich also ein genauer Zeitpunkt festlegen, bis wann die Täuschung aufrechterhalten werden muss und wann die eigentliche Aktion erfolgen kann. Zimek