Abstract

Der Dehnungs-Verkürzungszyklus (DVZ) ist ein wichtiger Bestandteil bei der Durchführung einer Vielzahl sportlicher Bewegungen und er wird als leistungslimitierender Faktor bei reaktiven Bewegungen angesehen. Eine wichtige Voraussetzung, um die reaktive Leistungsfähigkeit in Zukunft noch wirkungsvoller ausbilden zu können, ist das Wissen um die mechanische und neuronale Bewegungsorganisation im DVZ. Dafür soll in der vorliegenden Studie die spinale sowie kortikospinale Erregbarkeit zu verschiedenen Phasen eines Drop-Jumps erfasst werden. Durch den kombinierten Einsatz von transkranieller Magnetstimulation (TMS) und elektrisch evozierten H-Reflexen konnte unterschieden werden, welche Abschnitte des Drop-Jumps kortikospinal und welche vermehrt spinal organisiert sind. An der Studie nahmen elf Personen teil. Die Drop-Jumps wurden aus einer Höhe von 31 cm auf eine Kraftmessplatte gesprungen. Oberflächenelektromyogramme wurden von drei Unterschenkelmuskeln abgeleitet. Mit Hilfe der transkraniellen Magnetstimulation und der elektrischen peripheren Nervenreizung konnte zum ersten Mal die Vermutung gestützt werden, dass es sich beim Drop-Jump um ein verfestigtes motorisches Programm handelt. Zu Beginn des Bodenkontaktes ist die spinale Erregbarkeit erhöht, nimmt aber im weiteren Verlauf kontinuierlich ab. Es konnte ferner gezeigt werden, dass die supraspinale Erregbarkeit ebenfalls starken Modulationen unterliegt und entgegen der spinalen verläuft. Zimek