Für einen produktiven Umgang mit Fremdheit im Schulsport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Gieß-Stüber, Petra
Erschienen in:Sport bewegt Europa : Beiträge zur interkulturellen Verständigung
Veröffentlicht:Baltmannsweiler: Schneider-Verlag Hohengehren (Verlag), 2006, S. 151-168, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200808002409
Quelle:BISp

Abstract

Dieser Beitrag enthält Grundlagen zum interkulturellen Lernen. Dieses Lernen und die interkulturelle Kompetenz werden durch „Trainingssituationen“ erlangt. Die einhergehenden Problematiken werden anhand bestimmter Vorurteile in Bezug auf verschiedene Länder verdeutlicht. Interkulturelle Kompetenz benötigt bestimmte Voraussetzungen um sich zu entfalten. Im Zuge dessen werden die Fremdheit als interkulturelles und innergesellschaftliches Phänomen beschrieben: „Fremdheit beginnt dort, wo Zugehörigkeit endet.“ Migration, Religion und der Körper lassen u.a. den Fremden als Konkurrenten erscheinen. Der Körper wiederum kann durch Handeln und bestimmte Merkmale beeinflusst werden. Dem körperlichen Lernen ist dementsprechend eine hohe Bedeutung zuzuschreiben. Laut Verf. kann durch Schulsport die Möglichkeit entstehen, Fremdheit zu verschärfen oder zu entschärfen. In Form der Vielfalt der Bewegungskulturen im Vergleich mit anderen und in der Form, diese als anders wahrzunehmen, bestehen Chancen des Sports. Neben den einhergehenden positiven Effekten der Bewegung und des Spiels wird hier die positive Einstellung dem Sport gegenüber, basierend auf Spiel- und Spaßgedanken, nützlich. Der Schwerpunkt des Schulsports sollte hier gemäß Verf. auf dem Erleben von Fremdheit (Körper, Darstellung, Beteiligung) liegen. Die Idee des interkulturellen Lernens in der Schule und im Schulsport sollte generell verankert werden. Hierdurch ergeben sich erhöhte Chancen für interkulturelles Lernen. Kompetente Sportlehrkräfte können Voraussetzungen im Schulsport schaffen und die Unterrichtsausrichtung kann hier leichter als sonst auf diesen Schwerpunkt erfolgen. Verf. entwickelt hierüber beispielsweise Leitideen zur Begegnung mit Fremden und der Selbstrelativierung. Dem konstruktiven Umgang mit Differenzen und Unsicherheit durch Sport ist nach Ansicht des Verf. ein großes Potenzial zuzuschreiben, sofern die Voraussetzungen, Struktur und auch Kompetenz unter den Sportlehrkräften gegeben sind. Orthmann