Konzepte sozialer Integration und ihre Anwendung in der Sportforschung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Klein, Marie-Luise
Erschienen in:Sport bewegt Europa : Beiträge zur interkulturellen Verständigung
Veröffentlicht:Baltmannsweiler: Schneider-Verlag Hohengehren (Verlag), 2006, S. 65-77, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200808002400
Quelle:BISp

Abstract

Verf. befasst sich in diesem Beitrag mit der Bedeutung des Sports im Prozess sozialer Integration und interkultureller Verständigung. Diese ist laut Verf. anfänglich im Schulsport noch ausgeprägt, nimmt jedoch im weiteren Lebenslauf in ihrem Ausmaß immer weiter ab. Ausnahme bildet hierbei der Leistungssport mit seinen temporären „Arbeitsmigranten“. Wenige Männer und noch weniger Frauen erfahren interethnischen Austausch. Rein quantitativ betracht kann man einen eher geringen Beitrag des Sports zur Integration sehen. Qualitativ ist dieser Beitrag jedoch umso bedeutsamer. Am Beispiel des Fußballsports erläutert Verf. Konfliktpotenzial und Lösung dieser Probleme. Eine Klassifikation der Migranten in vier unterschiedliche Typen leitet zu mehreren Konzepten der Integration und deren Beschreibung über. Konzepte nach der „Chicagoer Schule“ oder das „race-relation-cycle“ werden verdeutlicht. Diese Konzepte mit Stufenmodellen oder Assimilationstheorien leiten zu einer Arbeit von Goebel und Pries (2003), die nachfolgend den modernen Standard von Assimilations- und Integrationskonzepten, deren chronologische Entwicklung und wissenschaftliche Verfeinerung aufzeigt. Als Lösung sehen Goebel und Pries den Weg der Inkorporation mit verschiedenen Eingliederungspfaden. Hieraus entwickelt Verf. einen Anforderungskatalog an die moderne soziokulturelle Sportforschung. Abschließend wird ein Forschungsprojekt beschrieben, welches die Zielsetzung hat, den Beitrag des Fußballsports für die Formen und Funktionen der Integration auszumachen. Diese Studie wurde anhand mehrerer Interviews von Spielern und Verantwortlichen unterer Spielkassen in drei verschiedenen Großstädten Deutschlands erstellt. Als Ergebnis ergab sich, dass die erwartete integrative und konfliktregulierende gesellschaftliche Funktion des Sports nicht bestätigt werden konnte. Orthmann