Psychische Probleme

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Allmer, Henning
Erschienen in:Handbuch Gesundheitssport
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2006, S. 416-426, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200808002152
Quelle:BISp

Abstract

Bisherige Untersuchungen zu den Wirkungen der Bewegungsaktivität auf die psychische Gesundheit haben uneinheitliche Befunde ergeben. Verf. bereitet den Forschungsstand zu den Wirkungen der Bewegungsaktivität bei Stress sowie bei Angst und Depression auf. Einschlägige Review-Arbeiten und jüngere Forschungsarbeiten werden herangezogen, um Forschungsschwerpunkte und Forschungsdefizite offen zu legen. Das Zusammenwirken von Stress, Bewegungsaktivität und Gesundheit wird vielfach mit der „Pufferhypothese“ beschrieben. Dabei wird Bewegungsaktivität als wirkungsvolle Maßnahme angesehen, um negative Auswirkungen chronischer Stressereignisse auf die Gesundheit abzupuffern. Zu diesem Thema liegen widersprüchliche Ergebnisse vor, die auf Nichtvergleichbarkeit der Untersuchungen zurückgeführt werden können. Zudem blieben Mechanismen, die der Abmilderung stressbedingter Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Bewegung zugrunde liegen, bisher weitgehend ungeklärt. Offenbar ist Stressbewältigung durch Bewegung dann wahrscheinlich, wenn Bewegungsprogramme spezifisch auf das Ziel der Stressbewältigung ausgerichtet sind. Auch die Vergleichbarkeit der vorliegenden Untersuchungen zur Angst- und Stressreduktion durch Bewegung ist erheblich eingeschränkt, so dass auch hier inkonsistente Ergebnisse vorliegen. Die Befunde legen jedoch nahe, dass aerobe und anaerobe Bewegungsprogramme eine effektive Behandlungsmethode bei klinisch relevanten Angststörungen und Depressionsformen darstellen. Grundsätzlich kann von der Bedeutsamkeit und dem Nutzen der Bewegung für die Behandlung psychischer Probleme ausgegangen werden, wenngleich Fragen zu den Wirkmechanismen noch unbeantwortet sind. Von entscheidender Bedeutung ist der Intentionalitätsgrad der Bewegung. Messerschmidt